Noch bevor Amazon mit seiner B2B Plattform auch in Deutschland startet, wird Würth morgen am 1. Dezember einen eigenen B2B Beschaffungsmarktplatz lancieren.
Schneller Strategiewechsel
Das Würth-Management sprach bereits im Frühjahr 2015 von einem „Handelskrieg“ sowie, dass das Onlinegeschäft
(…) mit Wettbewerbern wie Amazon und Alibaba sowie Start-Ups ein Wettlauf gegen die Zeit.“
sei. Und dies nachdem der „Schraubenkönig“ Reinhold Würth kurz vorab noch verkündete, er habe keine Angst vor Amazon (AmazonBusiness und der abrupte Kurswechsel beim Schraubenkönig Würth).
500’000 Produkte
Nach eigenen Angaben wird Wucato mehr als 500’00 Produkte im Angebot haben für den Handwerks- und Industriebedarf und will damit Geschäftgskunden mit einer Vielzahl von Lieferanten verbinden.
Das Modell ist ein klassisches B2B Beschaffungsmodell bei dem die Bestellungen durchgereicht werden und von den verschiedenen Lieferanten ausgeführt. Die Verrechnung erfolgt durch Wucato.
Strategische Schaltstelle
Damit wird der Kunde Würth gehören, auch wenn dieser keine Würth Produkte kauft. Zudem erhält Würth wertvolle Daten und Informationen über das Nutzerverhalten und Sortimentspräferenzen und erhält damit die Möglichkeit – genau wie Amazon – seine eigenen Sortimente zu optimieren.
Auch wenn das Geschäftsmodell nicht „Rocket Science“ ist, ist es doch ein cleverer Schachzug da ich Würth durchaus durch seine Stellung am Markt zutraue, hier eine führende Rolle in der digitalen B2B-Beschaffung einzunehmen.
Es bleibt spannend, wer hier die besten Karten hat und sich in die Pole-Position (neben Amazon) stellen kann.