Geht es nach dem Bundesrat, wird ab dem 1.1.2018 eine Wettbewerbsverzerrung im Crossborder E-Commerce wegfallen. Bislang konnten ausländische Händler MwSt-frei in die Schweiz liefern, wenn die auf der Sendung zu entrichtende MwSt CHF 5.- nicht überschritt.
Dies hatte zur bizarren Folge, dass beispielsweise Buchbestellungen bis zu einem Gesamtwert von CHF 200.- ohne MwSt in die Schweiz versendet werden konnten, da Bücher einem reduzierten MwSt Satz von 2.5% unterliegen und erst ab CHF 200.- eine MwSt von CHF 5.- oder mehr anfällt. Bei Gütern mit dem Normalsatz von 8% waren es Warensendungen bis CHF 62.50.
Neu müssen Versandhändler ab 1.1.2018, die weltweit (!) über CHF 100’000.- Umsatz erzielen, auf ihre Sendungen in die Schweiz immer die MwSt verrechnen und abführen. Die Freigrenze von CHF 5.- entfällt.
Die Verordnung stellt weiter klar, dass Versandhandelsunternehmen, die wegen ihres grossen Volumens an grenzüberschreitenden einfuhrsteuerfreien Sendungen neu in der Schweiz steuerpflichtig werden, die Mehrwertsteuer auf allen ihren Lieferungen entrichten müssen.
Damit schafft der Bundesrat nun gleich lange Spiesse im E-Commerce für in- und ausländische Händler und eliminiert eine Wettbewerbsverzerrung. Ein bürokratischer Wettbewerbsvorteil von ausländischen Händlern entfällt; eine Chance für Schweizer Händler, die ihre Prozesse und Kosten im Griff haben.