Die erste E-Commerce Zahl im Jahr kommt wie gewohnt von LeShop. Der grösste Online-Supermarkt der Schweiz, der seit 2006 zur Migros gehört, konnte gemäss heutiger Meldung abermals zulegen und einen Rekordumsatz von CHF 182.1 Mio. für das vergangene Jahr vermelden, hat sein Wachstum jedoch fast halbiert.
Damit liegt LeShop gut 3.5% über dem Vorjahres-Ergebnis und führt die neue Umsatz-Höchstmarke laut eigenen Angaben auf flexiblere Zeitfenster und den im Herbst neu gelaunchten Onlineshop als Wachstumstreiber zurück.
Hier darf man gespannt sein, wie coop@home als Nummer 2 der Online-Supermärkte in der Schweiz das vergangene Jahr abgeschlossen hat. Denn auch der Coop Onlinesupermarkt hat im vergangenen Jahr seinen Onlineshop neu lanciert.
LeShop bleibt unter den Erwartungen
Das Wachstum von LeShop hat sich wie vor ein paar Jahren (2010-2012) erneut abgeschwächt und deutlich verlangsamt mit 3.5% gegenüber dem Vorjahr, wo noch ein Wachstum von 6.6% verzeichnet wurde. Von einer Stagnation zu sprechen, wäre jedoch verfrüht.
Besonders fällt auf, dass noch per Mitte Jahr ein Wachstum von 4.6% berichtet wurde und die Prognose für das abgeschlossene Jahr irgendwie positiver war, wenn auch die Grafiken nur Näherungswerte darstellen.
Interpretiert peilte LeShop für 2016 wohl einen Umsatz in der Region von 185+ Mio an (plus 5%+) und dürfte demnach mit den realisierten 182.1 Mio – notabene immer noch ein beeindruckender Wert – unter den eigenen Erwartungen geblieben sein.
Etwas magerer Zahlenumfang
LeShop geizte in früheren Jahren nie mit Zahlen und legte vieles offen. So die Anzahl Neukunden, durchschnittlichen Warenkörbe, Entwicklung beim Lieferformat HOME wie auch den Pickup-Formaten DRIVE und mehr.
Die aktuelle Meldung ist diesbezüglich fast nur noch ein Schatten ihrer selbst. Wichtige KPIs fehlen leider und die in den Vorjahren jeweils gelobten DRIVE Pickup-Formate werden leider mit keinem Wort erwähnt.
Aktuell gibt es zwei DRIVEs (Studen bei Biel und Staufen bei Lenzburg). Diese sind unserer Meinung nach zwar innovativ, können jedoch kaum rentabel betrieben werden und dürften Kunden aus rentableren Vertriebsmodellen (Heimlieferung HOME) abziehen. Hier wären entsprechende Entwicklungen sehr interessant zu verfolgen.
Digitale Natives & Mobile
CEO Dominique Locher sieht wie wir in der demografischen Entwicklung hohes Potential:
Im Jahr 2020 machen die sogenannten Digital Natives in der Schweiz den grösseren Teil der Bevölkerung und damit unserer Kunden aus. Die Marktanteile im Detailhandel werden folglich durch das Online-Wachstum künftig neu verteilt.
Auch der Anteil der über mobile Endgeräte erfolgten Bestellungen wächst kontinuierlich und betrug per Ende Dezember 2016 stolze 42%. Hier auch wieder interessant die Aufteilung auf die verschiedenen Devices rsp. Plattformen.