In diesem Blog wurde schon mehrfach die Frage aufgeworfen, wer wohl den Automarkt knackt. Volvo und andere haben hier schon erste vielversprechende Versuche unternommen (Hat da Volvo gerade den Online-Automarkt (an)geknackt?).
Ähnliches gilt für den Schmuck- und Uhrenmarkt, den viele Brands digital bislang komplett aus der Hand gegeben haben (Eine Branche gönnt sich den Luxus, den Vertrieb aus der Hand zu geben).
Startups die Luxusuhren verkaufen schiessen schon fast wie Pilze aus dem Boden und erfreuen sich reichlich Venture-Capital, durchaus auch von prominenter Seite (Zalando Gründer investieren in Watchmaster). Und der Platzhirsch Chrono24 hatte für 2016 geplant, Uhren im Wert von EUR 1 Milliarde zu vermitteln,nachdem es 2015 bereits EUR 750 Millionen waren. Übrigens ein sehr lesenswertes Porträt über den Mitgründer Tim Stracke in der BILANZ.
In jüngster Vergangenheit konnten immer mal wieder Gehversuche und erste Versuchsballons entdeckt werden, meist von Herstellern. So verkauft IWC seit ein paar Wochen ein Rumpf-Sortiment ihrer Uhren auf Mr. Porter.
Omega verkauft Uhren im Wert von CHF 11 Millionen innert 4 Stunden
Die zum Swatch-Konzern gehörende Omega sorgte diese Tage für Aufsehen mit ihrer Aktion #SpeedyTuesday.
Gemäss Watch-Insider verkaufte Omega erstmals ein Modell ausschliesslich online – rsp. nahm online Reservationen entgegen – und vermarktete es via Instagram:
For the first time an Omega is marketed and sold exclusively online. It will be showcased on the brands Instagram account. Discover the watch and the story behind
Die Uhr zum Stückpreis von CHF 5’800.- (ca. EUR 5’400.-) war innert vier (4!) Stunden ausverkauft. Dies entspricht einem Umsatz von CHF 11.7 Millionen. Durchaus eine bemerkenswerte Aktion die wohl weitere Brands und Händler (hoffentlich) auf den Geschmack bringt.
Zwar handelt es sich bei dieser Entgegennahme von Reservationen nicht im engeren Sinne um einen Onlineverkauf und zeigt der Öffentlichkeit, dass ein Hersteller wie Omega noch weit entfernt scheint von Onlinetransaktionen und Fulfillment.
Es dürfte jedoch Omega gezeigt haben, dass es durchaus eine grosse Nachfrage gibt, online Uhren zu kaufen reservieren, ohne dass ein Käufer eine solche weder gesehen noch getragen hat.