Snapchat-Geofilter und -Linsen bergen grosses Potenzial

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Snapchat ist schon längst in aller Munde. Der Hype um den Instant-Messanging-Dienst ist gemäss dem Media Use Index (MUI) 2016 vor allem bei den 14- bis 19-Jährigen als Social-Media-App sehr beliebt. Gemäss der Studie durch die Y&R Group noch beliebter als Facebook: 74 % der Jugendlichen würden Snapchat nutzen, Facebook hingegen „nur“ 67 %. Ausserdem, so der MUI, nutzen bereits 46 % der Digital Natives die App.

2016 nutzten 46 % der Digital Natives Snapchat – Quelle: Media Use Index der Y&R Group Switzerland

Alle anderen, die Snapchat nicht aktiv nutzen, dürften dem weissen Gespenst vor gelbem Hintergrund dieses Jahr zumindest im Finanzteil der Zeitungen begegnet sein: Diesen Frühling geht Snap Inc. an die Börse. Und spielt mit einer Bewertung von 25 Milliarden gemäss der Handelszeitung in der Liga der beim IPO am höchsten bewerteten Unternehmen.

Welche SnapAds kommen an?

Diese Woche wurde auf Blogs und in den Sozialen Medien aus Deutschland etwas anderes diskutiert, das die App betrifft: Die Snapchat-Studie der Hochschule Düsseldorf und der Digitalagentur whylder. Für Unternehmen, die Snapchat als Marketing-Kanal in Erwägung ziehen, ist an dieser Studie unter anderem Folgendes interessant: Rund 80 % der Snapchatter folgen keinem Unternehmen. Dies könnte daran liegen, dass es für Firmen schwer ist, Snapchat-Nutzer auf der App selbst auf sich aufmerksam zu machen. Das müsste via andere Kanäle wie beispielsweise Facebook oder Twitter passieren. Eine gute Strategie ist ausserdem, sich via Influencer Gehör zu verschaffen, denn gemäss der deutschen Studie folgt rund die Hälfte der Nutzer einem bis zehn Stars. Will ein Unternehmen über die Stories Inhalte verbreiten, gilt zu beachten: Es gibt Themen, wie Making Ofs, die viel beliebter sind als andere, beispielsweise Gewinnspiele.

Beliebtheit der Inhalte von Unternehmen in einer Rangliste – Quelle: Hochschule Düsseldorf, whylder

Ebenfalls interessant ist, welche Form von Werbung auf Snapchat von den Nutzern aus Deutschland negativ und welche positiv wahrgenommen wird: Gesponserte Linsen oder gesponserte Geofilter stören die Snapchatter nicht und bergen deshalb für Werbetreibende grosses Potenzial. (Gesponserte Linsen bezeichnen die Effekte, die bei einem Selfie das Gesicht verändern. Geofilter sind Filter, die sich über die Aufnahme legen lassen und nur in einem vordefinierten Bereich abrufbar sind.) Den SnapAds innerhalb von Stories hingegen sind die Nutzer nicht wohlgesinnt.

Gesponserte Linsen und Geofilter empfinden die deutschen Snapchat-Nutzer kaum als störend – Quelle: Hochschule Düsseldorf, whylder
Beispiel für eine gesponserete Linse (links) und einen gesponserten Geofilter von McDonald’s – Quellen: www.adnews.com; www.ibtimes.com

Und die Schweizer Nutzer?

Bilden die Resultate der kürzlich herausgegebenen Studie aus Deutschland auch die Einstellung der Schweizer Nutzer ab? Unseres Wissens gibt es für die Schweiz noch keine Studie, die uns diese Frage beantworten kann. Falls dies doch der Fall sein sollte, freuen wir uns auf Hinweise in den Kommentaren. So oder so, es lohnt sich auf jeden Fall, an dem Thema dranzubleiben und sich bei der Überlegung, Snapchat als Werbemedium einzusetzen, mit solchen Studienergebnissen auseinanderzusetzen.

Ein Topaktuelles Beispiel, wie ein Schweizer Unternehmen Snapchat für das sogenannte ephemeral Marketing einsetzt, liefert uns demnächst Coop. Gemäss Blick will sich die Detailhändlerin via Snapchat als coole Arbeitgeberin präsentieren und startet am Montag mit „coop.zukunft“ auf Snapchat. Der Kanal wird von Lernenden betrieben und zeigt Einblicke in ihren Berufsalltag. Mit dieser Initiative fährt Coop gemäss der Snapchat-Studie gut, in der 51 % der Nutzer angegeben haben, Inhalte mit Mitarbeitenden in Stories besonders interessant zu finden.



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