Alle paar Monate schrecken Studien auf, die ein Massensterben im Detailhandel prognostizieren. Und die Kadenz, in welcher solche Studien erscheinen, erhöht sich. Selbst die NZZ fragt sich nach der Analyse des Retail-Outlook 2017: Wer braucht noch einen Laden?
Und die kolportierte Mortalitätsrate nimmt ebenfalls zu. War es vor gut 1.5 Jahren noch jeder 10. Laden, der schliessen soll, kommt es nun gem. einer Studie von Oliver Wymann laut der Welt noch schlimmer:
In zehn bis 15 Jahren werde jedes zweite Filialunternehmen vom Markt verschwunden sein – der Rest aufgekauft oder fusioniert.
Seit Jahren richten wir unseren Weckruf an den stationären Handel, der bislang beschwichtigte und meinte, es sei alles gar nicht so schlimm.
Erst in jüngerer Vergangenheit gibt man zu, dass man die Digitalisierung komplett verschlafen hat und selbst die Gewerkschaften schlagen Alarm:
Es ist kein Lädelisterben mehr, sondern ein Lädelimassaker.
Auswirkungen auf Gewerbe-Immobilien
Auf die Auswirkungen auf die Handelsimmobilien weisen wir immer wieder und wieder hin. Und bei der Umnutzung des wenige Jahre alten Basler Einkaufszentrums Stücki (Betreiber ziehen die Reissleine und funktionieren zwei Drittel der Ladenflächen zum Kino um) kann man am lebenden Objekt sehen, dass Verkaufen wie anno 2006 keine Zukunft hat.
Digitalisierung gefährdet Arbeitsplätze im Detailhandel
Noch viel heftiger wird es aber das Personal treffen, um die oben erwähnte Studie von Oliver Wymann weiter zu zitieren, die zwar für Deutschland erstellt wurde, für die Schweiz ebenso Gültigkeit haben dürfte.
Aber auch im Warenfluss stehe eine Revolution an. Algorithmen und künstliche Intelligenz würden viele Routineaufgaben im Einkauf und in der Angebotssteuerung übernehmen – besser und schneller als menschliche Entscheider.
Handelsunternehmen werden schon bald mit wenigen begabten Köpfen und Händen viel mehr erreichen können als heute mit großem Personaleinsatz.
In den Filialen nehme der Technikeinsatz ebenfalls zu, bis hin zu selbstfahrenden Lieferwagen. Auch dadurch gerieten Arbeitsplätze in Gefahr, und die Größenordnung werde „substanziell sein“ .