Der BeVH publizierte heute seine Zahlen zum deutschen Distanzhandel (Versand- und Onlinehandel) der mittlerweile fast 13% des gesamten deutschen Detailhandels ausmacht.
Mehr als jeder achte Euro im deutschen Einzelhandel geht nicht mehr in die Ladenkasse sondern in die E-Commerce- und Versandhandelsbranche.
Der E-Commerce wird damit immer mehr zum besseren Nahversorger, weil Beratung, Auswahl und Service flächendeckend angeboten werden.
Der Onlinehandel (E-Commerce) ist dabei alleine auf EUR 52.7 Mrd. angestiegen mit einem Plus von 12.5%, der gesamte Online- und Versandhandel knackte erstmals die Grenze von EUR 70 Mrd.
Die online vermittelten Dienstleistungen weisen ebenfalls hohe Wachstumsraten von 17.8% auf und beliefen sich im vergangenen Jahr auf EUR 14.2 Mrd.
Pure-Player treiben das Wachstum
Das Plus von 12.5% im deutschen E-Commerce teilt sich auf die vom BeVH definierten – nicht immer ganz konsistenten – Versendertypen wie folgt auf.
Nach wie vor die grösste Dynamik weisen dabei die sog. „Internet Pure-Player“ auf mit einem Plus von über 20%, gefolgt von den Multichannel-Versendern mit knapp 19%.
Wenig überraschend – und da steht die Schweiz (noch) ganz anders da als Deutschland – bestreiten die Marktplätze (Amazon, Ebay u.a.) mit EUR 26.7 Mrd. die Hälfte des deutschen E-Commerce Volumens.
Warengruppen: die üblichen Verdächtigen
Wie in der Schweiz sind auch in Deutschland die Sortimente Bekleidung/Schuhe wie auch Elektronik an vorderster Stelle zu finden.
Interessant sind die Zuwachsraten in den Sortimenten Möbel wie auch Do-It-Yourself und weitere, die sich bereits hinter den Leader-Sortimenten finden. Auch Lebensmittel legten zu und haben bspw. bereits den Büro- und gar Tierbedarf überholt.
Für das aktuelle Jahr rechnet der BeVH weiterhin mit einem klar zweistelligen Wachstum von 11% auf EUR 58.5 Mrd.
Interpretationen
Diese Zahlen sind aus nachfolgenden Gründen nur eingeschränkt mit denjenigen aus der Schweiz zu vergleichen, die jeweils vom VSV in Zusammenarbeit mit der GfK ermittelt. Die 2016-Zahlen für die Schweiz sollen am 1. März publiziert werden:
- Die Schweizer Zahlen basieren auf effektiven Händler- und Paketwerten, die deutschen Zahlen auf Konsumentenumfragen
- Die deutschen Zahlen inkludieren die Umsatzsteuer (MwSt), die Schweizer sind netto
- Die Schweizer Zahlen grenzen klarer zwischen den Versendertypen ab