Gestern präsentierte Zalando die offiziellen Halbjahreszahlen und bestätigte damit die Prognosen. Das Wachstum liegt mit 21.5% in den ersten 6 Monaten des aktuellen Jahres im angekündigten Korridor von 20-25% und Zalando wächst weiterhin stärker als die Online-Fashionbranche.
Convenience als Erfolgsfaktor
Sich noch verstärkter um die Bestandskunden zu kümmern als agressiv neue Kunden zu werben scheint man auch bei Zalando verstanden zu haben. So wird der Rückgang der EBIT-Marge per Jahresmitte von 5.9% auf 4.9% mit Investitionen in das Kundenerlebnis, ein neues Loyalitätsprogramm, Logistik-Infrastruktur und noch schnellere Lieferung begründet.
Und die Massnahmen scheinen zu greifen, wie der Blick auf die Entwicklung des Kundenstamms zeigt. So viele aktive Kunden wie noch nie, die so viel bestellt haben wie noch nie.
Services als Erlösquelle
Zalando will zum Backbone und Gatekeeper für Fashion werden wie auch der vorgestern publizierte Rückblick auf die E-Commerce Connect Konferenz zeigte (Fashion-Brands und Fachhandel: Alleingang oder Kooperation?).
Jochen Krisch hat nachgerechnet, wie Zalando im vergangenen Halbjahr alleine die Erträge aus Dienstleistungen auf EUR 56.8 Mio nahezu verdoppeln konnte (+93%). Und es ist zu erwarten, dass diese Umsatzträger weiter zulegen werden.
KPIs und Conversion-Rate bei 3.73%
Die Konzentration auf das Bestandskundenmanagement anstelle der Neukunden-Akquisition brachte auch die Marketing-Kosten auf ein Rekordtief. Gerademal noch 7% des Umsatzes wird ins Marketing investiert – dieser Wert lag zu Beginn auch schon mal gegen 30%.
Im Gegenzug steigen die Fulfillment-Kosten an, wo im Bereich Convenience, Loyalität aber auch Versandgeschwindigkeit und Liefertreue investiert wird.
Die mobilen Zugriffe wachsen unaufhörlich und liegen mittlerweile bei nahezu 70%. Eine weitere interessante Effizienzsteigerung ist bei der Conversion* auszumachen, die mit aktuell 3.73% ebenfalls einen neuen Höchststand ausweist so weit ich mich erinnern kann und mit ein paar Stichproben verifiziert habe.
*) Verhältnis der Transaktionen zur Anzahl Visits