Charles Vögele, eines der tragischeren Formate im Schweizer Modehandel in der jüngeren Vergangenheit (NZZ: warum es Kleiderläden so schwer haben), scheint nun auch online Geschichte zu sein.
Aktuell wird in einer kaum übersehbaren Werbekampagne das Onlinegeschäft durch den neuen Eigentümer, die italienische OVS (Oviesse), gepusht.
Für die Schweiz wurde die internationale Shopplattform adaptiert, welche auf Demandware basiert und damit die Hybris-Plattform der ehemaligen Charles Vögele ablöst.
Der Shop kommt solide daher – Italianità im E-Commerce – geht jedoch wenig auf Schweizer Eigenheiten und Helvetismen ein. So werden nur Röcke und keine Jupes geführt und auch Vestons sind keine zu finden. Vergebene Potentiale. Ganz anders sind da die deutschen Onlineshops damals in der Schweiz gestartet („Schuh und Fashion online poschte„)
Auch wenn die Startseite stark an die Streams der regelmässigen E-Commerce Award Gewinner von AboutYou oder Zalando erinnern, so ist sie kaum personalisiert und schöpft deren Potentiale nicht ab. Und auch sonst hat der Shop verblüffende Anfängerfehler wie beispielsweise das Diagonalproblem in der Navigation.
Hingegen muss ich gestehen, finde ich die Produktdetailseite mit der Kombination der Buy-Box und den dahinter durchziehenden Produktbilder interessant und gelungen. Da könnten sich auch andere daran orientieren.
Omni(Channel)präsent auch die stationären Formate und deren Neueröffnungen, von denen es bis Ende Jahr in der Schweiz 145 geben soll.
Mit dem Timing der Neueröffnungen scheint man es jedoch nicht so genau zu nehmen oder halt eben eher „italienisch“ wie kürzlich auf Facebook zu lesen war (vgl. nebenstehender anonymisierter Screenshot).