Ambitionen im Möbel-Onlinehandel

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Am Panel Ambitionen im Möbel-Onlinehandel – Was braucht es für den Durchbruch? an der diesjährigen E-Commerce Connect Veranstaltung standen sich drei sehr unterschiedliche Panel-Teilnehmer gegenüber:

Thilo Haas, Co-Gründer von Connox, dem Onlineshop für Designmöbel, Pure Player und seit 2005 tätig. Zum 10-jährigen Jubiläum im 2015 hat das Unternehmen die Internationalisierung in Angriff genommen, unter anderem auch die deutschsprachige Schweiz.

Schon etwas länger – genauer seit 135 Jahren – in der Schweiz bekannt ist Möbel Pfister, dessen CEO Matthias Baumann ebenfalls Panel-Teilnehmer war. Möbel Pfister ist ein klassicher Omni-Channel-Händler: Das Unternehmen hat 20 Filialen und seit 2007 auch einen Onlinehsop.

Ganz spontan meldete sich noch Rico Castelberg, Co-Gründer und Geschäftsführer von Solovivo, als dritter Teilnehmer. Er betreibt mit solovivo.ch einen Schweizer Marktplatz für Möbelhändler und -produzenten und war damit zum Zeitpunkt der E-Commerce Connect Veranstaltung gerade einen Monat online.

Der Schweizer Möbel-Onlinehandel holt auf

Wie steht es denn um den online Möbel Handel in der Schweiz? Wollte Moderator Malte Polzin von den Teilnehmern wissen und sprach damit die Unterschiede zwischen dem Schweizer und dem deutschen Markt an.

In der Schweiz liegt der Online-Anteil beim Möbelhandel mit 4 % noch im einstelligen Prozentbereich. Ausserdem, so Thilo Haas, seien hier Mitbewerber spärlicher gesät als in Deutschland – was natürlich connox zu nutzen wusste.

Dass sich aber auch in der Schweiz immer mehr bewegt und eine Entwicklung im Gange ist im Online-Handel mit Möbeln, bestätigen alle Panel-Teilnehmer:

Im Moment geschieht aber sehr viel, auch bei uns. Heute kaufen Kunden problemlos Boxspringbetten für CHF 6’000.- in unserem Onlineshop. (Matthias Baumann, CEO Möbel Pfister)

Datenqualität ist Key

Die Regel „bei uns müssen die Kunden das Produkt zuerst sehen und anfassen können“ greift nach Schuhen und Kleidern nun auch für Möbel nicht mehr? Rico Castelberg relativiert: Damit sich die Kunden für oder gegen den Kauf eines Möbelstücks entscheiden, brauche es vor allem gute Fotos. Gerade für sie als Marktplatzbetreiber seien Produktfotos eine grosse Herausforderung: Die Möbelhändler sind es sich nicht gewohnt, solches Material zu produzieren.

Produktdetailseite_solovivo
Für solovivo sind hochstehende Produktfotos die grösste Herausforderung (Quelle: solovivo.ch, Produktdetailseite)

Für connox, mit ihren Designer-Möbel-Marken, sind gute Produktfotos einfacher zu bekommen, aber auch Thilo Haas spricht von einem grossen Aufwand für die Stammdaten-Pflege. Auf die hochwertige Darstellung und Datenqualität lege er viel Wert, da er davon überzeugt sei, dass sich connox hier von z.B. amazon abheben könne.

Produktdetailseite_Connox
Mit einer hochwertigen Produktdarstellung will sich connox von amazon abheben. (Quelle: connox.de, Produktdetailseite)

Relevanz von Marken

Ein weiteres Thema, das gerade im Bereich Möbel eine grosse Rolle spielt, ist die Relevanz von Eigenmarken beziehungsweise die weniger hohe Relevanz von Marken. Die meisten Produkte werden im Möbelhandel no-name gekauft mit wenig Transparenz. Bei connox mit ihrem Fokus auf Designer-Möbel spielen Marken natürlich eine grosse Rolle. Bei Möbel Pfister wiederum stehen die Marken weniger im Vordergrund. Sie setzen aber auf Eigenmarken und mit ihren eigenen Schweizer Designern vor allem auf Swissness.

Weitere spannende Erkenntnisse aus dem Panel, z.B. wie die drei zu ihren Kunden kommen, erfahren Sie im Video.



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