Dass Amazon „offiziell“ in der Schweiz startet, ist seit letztem November bekannt (Amazon kommt (endlich) in die Schweiz – na und?) und auch, welche Möglichkeiten und Herausforderungen dies für den Schweizer Markt bringt.
Nun bestätigt eine Recherche des Westschweizer Fernsehens, von was man eigentlich immer ausgehen konnte. Amazon wird die Schweiz nach gleichem Verfahren wie Zalando bedienen. Zoll- und Steuerabwicklung erfolgt durch die Schweizer Post, die auch für die Zustellung zuständig ist.
Der Schweizer Kunde kauft demnach ein wie bei einem Schweizer Händler inklusive Schweizer Retourenadresse. Er wird damit nicht zum Exporteur bei Rücksendungen.
Wir haben dies in drei kürzlich gehaltenen Keynotes wie folgt zusammen gefasst:
Interessant ist die Aussage des Post-Vertreters Jean-Gabriel Meylan; die Verträge mit Amazon seien unterzeichnet, derzeit laufen noch Tests. Der Vertrag soll noch in der ersten Jahreshälfte 2018 greifen.
Diese Äusserung wurde in einem soeben ausgestrahlten Beitrag des Nachrichtenmagazins 10vor10 wiederholt:
Das Thema bewegt die Schweizer Händler und Hersteller wie kaum ein zweites, was auf eine grosse Verunsicherung schliessen lässt. Verunsicherung einerseits, wie gross der Impact sein wird. Aber auch, wie mit dem neuen Mitbewerber umzugehen ist.
Wir bei Carpathia gehen nach wie vor davon aus, dass…
- der Impact sehr wohl spürbar wird, jedoch weniger stark als angenommen, weil Amazon „schon lange in der Schweiz“ ist und nach unseren Schätzungen im vergangenen Jahr 600-750 Mio. umgesetzt hat über alle Ländergesellschaften hinweg (.com / .de / .fr / .it).
- der nun „offizielle Markteintritt“ das Wachstum im E-Commerce und die Onlineanteile beschleunigt, wovon zumindest die anderen grossen Schweizer Player profitieren werden
- dies wirtschaftlich äusserst interessante Möglichkeiten primär für Hersteller und sekundär für Händler bieten wird, ihre Reichweite via Amazon signifikant zu erweitern
- Amazon im Retailbereich selber operativ bis auf weiteres in der Schweiz nicht präsent sein wird (Lager-/Logistik-Infrastruktur, Operations etc.) und alles von ennet dem Rhein und der Rhône steuert. Die Gründe haben wir u.a. vor gut einem Jahr bereits zusammengefasst (Amazon und mögliche Szenarien für den Start in der Schweiz).
Kommt hinzu, dass Amazon ein global denkendes und agierendes Unternehmen ist – übrigens mittlerweile das zweitwertvollste der Welt – und die Schweiz schon rein geografisch nur ein klitzekleiner Punkt auf der Weltkarte.
Liebe Schweizer Händler und Hersteller (und Journalisten); so global denkt #Amazon und dieser gaaaaanz kleine dunkle Fleck ist die Schweiz. Nehmen wir uns nicht zu wichtig wenn es um Amazon geht. Sie kommen ohnehin aber die Relation bitte nicht aus den Augen lassen. #ShopTalk18 pic.twitter.com/PATsheWtBX
— Thomas Lang (@thlang) 20. März 2018
[…] Ist diese Zusammenführung von Siroop mit Microspot nun als Kapitulation zu betrachten oder will man die Kräfte zusammen mit Microspot bündeln, weil der Schweiz Start von Amazon noch für die erste Jahreshälfte angekündigt wurde? […]
[…] Mitte Jahr soll Amazon in der Schweiz starten, so die Ankündigung, was heisst, dass ein Grossteil des Sortiments in der Schweiz verfügbar ist, […]
[…] Vertag mit der Post und deren digitaler Verzollung ( «Grüezi Amazon» Start in der Schweiz bis Mitte 2018) betreffe nur die Sortimente, welche von Amazon selbst verkauft werden und welche bereits heute […]
Schuften bis zum Umfallen
China Labor Watch wirft dem Tech-Zulieferer Foxconn Ausbeutung von Arbeitern vor. In der kritisierten Fabrik werden vor allem Produkte für Amazon hergestellt. NZZ vom 14.6.18
Retouren für den Müll – ZDFmediathek
https://www.zdf.de › politik › frontal-21
vor 21 Stunden · Der Onlinehändler Amazon vernichtet massenhaft Retouren und neuwertige Produkte. Das ergaben Recherchen von Frontal 21…
Disgusting!
Ronald H.
Niemand will die Arbeitsbedingungen in China schönreden; das ist jedoch kaum ein Problem von Amazon. Foxconn ist v.a. auch als Hersteller von Apple Telefonen bekannt.
Und bei der Vernichtung von neuwertigen Produkten sind Sie leider dem Sensations-Journalismus auf den Leim gekrochen. Oft „muss“ vernichtet werden aus gesetzlichen Gründen und jeder Händler – auch die Schweizer Stationären – vernichten haufenweise Neuwertiges. Ich empfehle Ihnen folgende Lektüre von Mark Steier: https://www.wortfilter.de/wp/hintergruende-zum-amazon-skandal-amazon-mitarbeiter-enthuellen-sie-vernichten-im-auftrag-des-onlineriesen-taeglich-zehntausende-neue-produkte/