Coop übernimmt Siroop komplett und führt die Marke mit Microspot zusammen

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Siroop wurde vor gut 2 Jahren auf breiter Front lanciert und war ein Joint-Venture von Swisscom und Coop, die je 50% am Marktplatz hielten.

Soeben wurde bekannt, dass Coop die Anteile von Swisscom übernimmt und die Plattform mit Microspot zusammen legen will. Microspot selber, das organisatorisch innerhalb Coop zu Interdiscont gehört, machte zuletzt von sich Reden durch den mutigen Relaunch und das Umsatzwachstum auf CHF 212 Mio (+17.1%) im vergangenen Jahr.

Weiter heisst es in der Medienmitteilung:

Um zusätzliche Wachstumsperspektiven zu nutzen, sollen Siroop und Microspot nun zu einer Marke zusammengeführt werden.

Mit dieser Neuausrichtung sollen Know-How und Marktpräsenz optimal genutzt und die Marktposition im Online-Geschäft weiter gestärkt werden. Zusätzlich sollen Doppelspurigkeiten eliminiert und Synergien realisiert werden.

Um die Zusammenführung zu ermöglichen, veräussert Swisscom ihre Aktien an Coop, bleibt aber weiterhin Partner für Technik und Vertrieb.

Weitere Details kommuniziert Coop in den kommenden Monaten.

Coop übernimmt Siroop ganz und integriert mit Microspot
Coop übernimmt Siroop ganz und integriert mit Microspot

Ist Siroop gescheitert? Nein!

Nach wie vor erachte ich das Projekt Siroop als eines der spannendsten in der Schweiz der letzten Jahre. Offensichtlich war die Geduld der beiden Eigentümer Coop und Swisscom nicht lange genug oder die gesteckten Ziele wurden verfehlt.

Aber für mich standen betriebswirtschaftliche Ziele bei Siroop ohnehin nie im Vordergrund. Die Erfahrung, welche die beiden Konzerne Coop und Swisscom gemacht haben, das Employer Branding und die Leute, die man rekrutieren konnte, dieser Wert dürfte das Investment bei weitem übersteigen.

Ebenfalls war bekannt, dass Microspot schon länger eine neue Führung sucht. Durch das Zusammenführen könnte man nun zwei Fliegen mit einem Schlag gefangen zu haben. Interessant wird nun sein, ob Siroop sein bisheriges Marktplatzkonzept weiter betreibt oder auch in den Handel einsteigen will. Microspot und Interdiscount werden noch im Mai ein grosses neues Logistikzentrum in Jegensdorf eröffnen – gut möglich, dass man damit auch Logistikdienstleistungen für Siroop oder deren Marktplatz-Händler anbieten will.

Wird demnächst „Fulfillment by Siroop“ angeboten – ganz im Sinne des FBA (Fulfillment by Amazon)?

Kapitulation oder Bündelung der Kräfte wegen Amazon Schweiz?

Siroop ist ursprünglich auch angetreten, um sich Marktantelie im Marktplatz- / Warenhaussegment zu sichern und frühzeitig seinen Claim abzustecken, bevor Amazon in der Schweiz „offiziell“ startet.

Ist diese Zusammenführung von Siroop mit Microspot nun als Kapitulation zu betrachten oder will man die Kräfte zusammen mit Microspot bündeln, weil der Schweiz Start von Amazon noch für die erste Jahreshälfte angekündigt wurde?

Ich bin mir noch nicht schlüssig – es gibt Dafür und Dawider für beide Varianten.



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Thomas Lang, Betriebsökonom und Wirtschaftsinformatiker, unterstützte Unternehmen bei der Strategieentwicklung von digitalen Vertriebsmodellen, beim Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen, bei Expertisen rund um Onlinehandel und der operativen Umsetzung im Bereich Organisation, Prozesse, Innovation, Change-Management und Unternehmenskultur. Er ist Gründer der Carpathia AG, der unabhängigen und neutralen Unternehmensberatung für Digital-Business, E-Commerce und Digitale Transformation im Handel. Zudem ist er Autor von zahlreichen Fachartikeln und -studien, Dozent für Online-Vertriebsmodelle an verschiedenen Hochschulen sowie gefragter Keynote-Speaker zu E-Commerce und Digital Transformation im Handel. Er ist Initiator und Organisator der Connect - Digital Commerce Conference sowie des Digital Commerce Awards. Der von ihm gegründete Carpathia Digital-Business-Blog (https://blog.carpathia.ch) zählt im deutsch-sprachigen Raum zu den wichtigsten unabhängigen Publikationen im Digitalen Handel. Medien bezeichnen ihn als digitalen Vordenker, zitieren und interviewen ihn regelmässig . Am Mittwoch 17. November hat Thomas Lang für immer die Augen geschlossen.

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