In Sachen E-Commerce war es rund um Ikea lange Zeit eher ruhig in Anbetracht, welche Stellung sie im Schweizer Möbelmarkt als unangefochtene Nummer 1 inne haben mit einem Umsatz von rund CHF 1 Milliarde.
Bei den umsatzstärksten Onlineshops der Schweiz konnten sich Ikea im aktuellen Ranking mit einem Onlineumsatz von CHF 77 Mio. für das Geschäftsjahr 2017/18 auf den Platz 16 hervorarbeiten – hält das Wachstum so an, ist die Top-10 in Reichweite.
Nun startet Ikea auch in der Schweiz mit Re-Commerce, dem IKEA Zweites Leben Rückkaufsprogramm für gebrauchte Möbel. Anders als in Deutschland, wo noch Tests laufen, nimmt Ikea in der Schweiz ab dem 1. September an allen Standorten Möbel zurück, wie Ikea Schweiz CEO Simona Scarpaleggia in der Handelszeitung zitiert wird:
Ab 1. September führen wir die Aktion Zweites Leben in all unseren neun Schweizer Möbelhäusern ein.
Das Programm hat man im 1. Quartal in Aarau getestet, mit vollem Erfolg. Die zurückgenommenen Artikel seien im Schnitt innert 2 Tagen wieder verkauft worden.
Anders als in anderen Ländern will man das Programm in der Schweiz noch stärker digitalisieren.
Das Schweizer Modell ist insofern besonders und neuartig, als unsere Kunden via Online Tool den Preis für die Möbel fast punktgenau und transparent vorab in Internet ermitteln können.
Re-Commerce in der Schweiz
Richtig Schwung in die Re-Commerce Thematik in der Schweiz hat letzten Herbst Digitec Galaxus gebracht, wo Kunden dort gekaufte Produkte wieder verkaufen können (Gebrauchte Produkte auf Digitec Galaxus wiederverkaufen).
Interessant an diesen Mechaniken ist , dass sie zu einer starken Kundenbindung führen und im Idealfall der Umsatzfranken mehr als einmal im Unternehmen bleibt, wie ich dies auch im grossen WhatsApp Interview mit Disrooptive ausgeführt habe («Nichts ist heilig, auch das eigene Geschäftsmodell nicht»).
Der Umsatz kann Digitec-Galaxus im eigenen Ökosystem behalten. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Franken, der für den Initialkauf bei Digitec-Galaxus landete und durch den Wiederverkauf wieder „frei wird“, auch wieder bei Digitec-Galaxus investiert wird, ist sehr hoch.
D.h. Customer-Lifetime-Value steigt, akquirierter Umsatzfranken kann mehrfach zu Transaktionen führen usw,
Ähnlich wird dies auch bei Ikea sein. Aktuell erfolgt der Möbelrückkauf bei Ikea gegen einen Gutschein, was den Umsatz im schwedischen Möbelhaus belassen wird.
Von früheren Re-Commerce Initiativen und Startups wie etwa Preloved / PLV oder Verkaufen.ch (CEO Rouven Küng im Gespräch ) hört man nur noch wenig, sind nicht mehr da oder waren ihrer Zeit voraus.
Nun, wo Ökosysteme und Plattformgedanken eine immer wichtigere Rolle spielen, Basis für Wachstum und Kundenbindung sind, kommt diesen Themen eine immer zentralere Bedeutung zu.
Auch an der kommenden Connect – Digital Commerce Conference am 22. Mai 2019 in Zürich wird Re-Commerce ein bestimmendes Thema sein (Early-Bird Special Tickets ab nächster Woche verfügbar).
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