Just zum Schweizer Nationalfeiertag präsentierte Zalando seine Ergebnisse für das 2. Quartal 2019 und diese lassen sich erneut sehen. Zwar ist der durchschnittliche Warenkorb mit EUR 56.90 weiterhin rückläufig (2Q18: EUR 58.40), die Nettoumsätze stiegen um 20.1% an, das GMV gar um 23.7% und noch nie wurden mit 36.1 Mio so viele Bestellungen in einem Quartal abgewickelt.
Dies hat natürlich alles einen Zusammenhang (Zalando in Zahlen: Immer mehr für immer weniger) und wird sicher auch durch den enorm hohen Mobile-Anteil getrieben, der per 30. Juni 2019 bei 83.5% lag.
Damit erfolgen 5 von 6 Zugriffe auf Zalando von mobilen Endgeräten aus (inklusive Tablets und Apps).
Im DACH-Raum konnte Zalando im 2. Quartal den Umsatz erneut um 17% steigern bei einem EBIT von 9.2% oder EUR 68 Mio. für die drei deutschsprachigen Länder.
Plattformstrategie: Erfolgreiches Partnerprogramm
Nach eigenen Angaben ist das Partnerprogramm in Zalandos Fulfillment Solutions ein voller Erfolg und aktuell sollen über 100 Partner davon profitieren, was Ende Juni als wichtiger Meilenstein gefeiert wurde.
Mit ZFS will Zalando Modemarken den Zugang zu seiner Logistikinfrastruktur und Know-how ermöglichen und übernimmt dabei die Auftragsabwicklung vom Eingang der Ware, bis hin zur Retoure.
Der Anteil der Artikel aus dem ZFS-Programm hat sich dabei innert Jahresfrist verdreifacht und die Anzahl versandter Artikel gar verfünffacht.
Auch im Bereich von Restposten und Lagerüberhängen will Zalando in Zukunft die Marken unterstützen in dem bei Saisonende der Abverkauf über die Zalando Lounges („offprice“) nahtlos integriert werden soll (vgl. Grafik am Ende des Beitrages).
Die Schweiz im Fokus
Die Schweiz bleibt ein spannender Markt für Zalando wo man mittlerweile gar das Ranking der umsatzstärksten Onlineshops mit einem geschätzen Umsatz für 2018 von CHF 785 Mio. anführt.
Auch die jüngsten Entwicklungen wie der Pilot mit Same-Evening-Lieferung aus dem Ausland für Bestellungen in Zürich lassen ebenso aufhorchen wie die Tatsache, dass sowohl Amazon wie auch Zalando es schaffen, aus dem umliegenden Ausland in einem Umkreis von ca. 250km wohl Next-Day zu liefern, wo gerade im Fashion-Bereich Schweizer Händler immer noch grosse Mühe bekunden (Wie Same-Day Crossborder den Vorteil der Kundennähe von Schweizer Händlern pulverisiert).
Nun will Zalando seinen derzeit über 100 ZFS-Partnern auch die Schweiz schmackhaft machen und ihre Logistik-Services inkl. Cross-Border Prozessen im Rahmen eines Piloten anbieten.
Oder andes gesagt, Zalando bietet deutschen oder europäischen Händlern eine Alternative zum EU-Hub von Digitec Galaxus, der im Frühling 2018 in Weil am Rhein lanciert wurde.