Händlertypen die im Digitalen Zeitalter bestehen können

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Die Digitalisierung hat die Einkaufsgewohnheiten grundlegend verändert: beim digitalen Kaufprozess steht die Produktauswahl, anders als beim traditionellen Kaufprozess, vor der Wahl des Anbieters oder Händlers. Im Plattform-Zeitalter entfällt gar die bewusste Wahl des Händlers, da Plattformen wie Amazon, Alibaba oder in der Schweiz Digitec Galaxus allgegenwärtig sind.

Der digitale Einkaufsprozess in Anlehnung an Björn Schäfers, Shopping24

Damit haben sich die Regeln im Einzelhandel grundlegend verändert, um künftig im Handel bestehen zu können, reicht es nicht mehr aus, einfach nur Produkte anzubieten. Dass der Onlinehandel zunehmend stärker wird zeigt eindrücklich unser Vergleich der 10 grössten Schweizer Shopping-Center gegenüber den Top-10 Onlineshops. Mittlerweile erwirtschaften die 5 grössten Onlineshops mehr Umsatz als die 10 grössten Shopping-Center der Schweiz.

Fünf Händlertypen die im Digitalen Zeitalter bestehen können

Eine Studie von Bain & Company hat sich mit diesen veränderten Rahmenbedingungen auseinandergesetzt und fünf Händlertypen identifiziert, die im Digitalen Zeitalter bestehen können:

Ökosystem-Player bieten dem Kunden ein umfassendes Einkaufserlebnis an einem Ort an. Die Anbindung von Händler und Hersteller zur Ausweitung der Produktpalette ist ein gern genutztes Instrument der Ökosystem-Player. Dabei gewinnen beide Parteien, der Ökosystem-Player kann sein Sortiment einfach und risikoarm erweitern, Händler oder Hersteller erhalten einen einfachen Zugang zum Markt und profitieren von einer erhöhten Reichweite. Schweizer Beispiele sind Marktplätze wie Galaxus oder Microspot.

Marktführer sind Branchenriesen die ihren Markt dominieren und denen es gelingt ihre führende Position weiter auszubauen. Dazu müssen die Marktführer über ein digitales Mindset verfügen und schnell und innovativ auf neue Gegebenheiten reagieren zu können. Mit den Schweizer Beispielen wird es hier bereits schwieriger: Ex Libris ist ein Innovativer Player im Büchermarkt, Douglas ein dominierender Beautyhändler der auch International führend ist.

Discounter differenzieren sich hauptsächlich über tiefe Preise, können aber langfristig nur erfolgreich sein wenn auch das Einkaufserlebnis zufriedenstellend ist. Als Beispiele lassen sich hier die üblichen verdächtigen im Detailhandel wie Lidl, Aldi und Denner nennen. Doch auch Fast-Fashion Anbieter wie Chicorée oder Tally Weijl lassen sich im Segment der Discounter ansiedeln.

Tramper sind einzelne oder zu kleinen Gruppen formierte Einzelhändler die sich trotz mangelnder Grösse behaupten können, wie die Gallier in den Asterix-Comics. Dies kann  durch spezielle Produkte, ein innovatives Ladendesign oder perfekt auf den Kunden abgestimmte Services sein. Lush, Lululemon aber auch der Outdoor-Anbieter Transa sind gute Beispiele für Tramper.

Regionale Perlen sind Händler die eine Nische gut besetzen können, sei diese Regional oder Thematisch. Gelingt es ihnen den Kunden weiterhin besser abzuholen als global agierende Player, sind die regionalen Perlen in der Lage auch in Zukunft weiter zu bestehen. International erfolgreich besetzt Thomann das Thema Musikinstrumente, in der Schweiz agiert Swiss Commerce mit Onlineshops wie Reitsport.ch oder Fischen.ch erfolgreich in Nischen.



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