Nachhaltigkeits-Award – Was bedeutet Nachhaltigkeit im E-Commerce?

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An den Digital Commerce Awards 2020 am 6. Mai verleihen wir zum ersten Mal den Nachhaltigkeits-Award. Doch was ist unter nachhaltigem E-Commerce zu verstehen? In diesem Beitrag geben wir ein paar Beispiele.

Die Idee in Kürze: Für den Nachhaltigkeits-Award kommen Händler oder Hersteller in Frage, die ein besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit legen. Sei dies mit der raschen Auffindbarkeit von nachhaltigen Produkten, dem sorgsamen Umgang mit Verpackungs- und Füllmaterial, mit nachhaltigen Logistikkonzepten oder Geschäftsmodellen.

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Digital Commerce Award 2020 – Neu: Award für Nachhaltigkeit

Warum ein Award für Nachhaltigkeit?

Warum lancieren wir diesen neuen Award? Die Antwort darauf ist einfach: Die Kund*innen wünschen, dass dem Thema nachhaltiger Umgang mit natürlichen Ressourcen mehr Beachtung geschenkt wird.

Dieses Bedürfnis zeigt sich in den zahlreichen Klima-Streiks und -Diskussionen, den Klimawahlen in der Schweiz oder auch auf den Sozialen Medien #fridaysforfuture, #voteforclimate, um nur einige zu nennen.

In Umfragen bezogen auf Digital Commerce zeigt sich die Tendenz ebenfalls: In einer Befragung durch Oliver Wyman 2019 beispielsweise gaben 47 % der Befragten (n = 2’391) an, Unternehmen mit Nachhaltigkeits-Fokus zu bevorzugen. Zum Vergleich: Lediglich 19 % stimmten dem in Bezug auf Digital Experience zu.

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Nachhaltigkeit mit breitem Zuspruch | Quelle: Oliver Wyman, Zukunft von Retail (2019)

Nachhaltigkeit auf verschiedenen Ebenen

Der Fokus auf Nachhaltigkeit kann in verschiedenen Geschäftsprozessen gelegt werden. Manche Unternehmen haben gar ein Geschäftsmodell, das auf dem Nachhaltigkeits-Gedanken basiert. Nachfolgend ein paar Beispiele auf verschiedenen Ebenen.

Geschäftsmodelle

Konsum ist – zumindest hierzulande – nicht mehr attraktiv. Wer damit angibt, dieses und jenes am Black Friday oder für Weihnachten gekauft zu haben, muss sich in gewissen Kreisen auf Kritik gefasst machen. Vor allem, wer Dinge kauft, die er oder sie nur für kurze Zeit braucht; eine Verschwendung von Ressourcen. Dies trifft insbesondere auf Kleider und noch mehr auf Kinderkleider zu.

Dieses Thema adressierend wurden in der Schweiz einige nachhaltige Geschäftsmodelle entwickelt: Kidis.ch (Startup-Award-Gewinner 2019) etwa verkauft online Secondhand Kindermode. Unternehmen wie babybox oder miniloop bieten Babykleidung als Abo-Boxen zur Miete an. Und bei Kleihd können elegante Kleider ganz einfach gemietet werden – weil diese meistens sowieso nur für einen Anlass benötigt werden.

Fulfillment

Eine schlechte User Experience bereitet Verpackung, die der Kunde nicht als nachhaltig empfindet: Etwa wegen zu viel Plastik oder einem zu grossen Karton für einen kleinen Inhalt. Onlinehändler, wie etwa Brack (Digital Commerce Champion 2019) lassen deshalb die Pakete nach Mass maschinell zuschneiden und brauchen daher auch kaum unnötiges Füllmaterial. Bei der Zustellung setzt der Onlinehändler und Logistik-Profi auf klimaneutralen Versand.

Aber auch Coopathome und Farmy sind gute Beispiele, was nachhaltige Verpackung und Lieferung angeht: Beide achten bei der Lieferung auf einen möglichst geringen CO2-Ausstoss. Farmy liefert in gewissen Zonen gar mit eigenen umweltfreundlichen Elektromobilen. Des Weiteren nehmen beide Lebensmittel-Onlinehändler als zusätzlichen Service das Leergut der Kunden bei der nächsten Lieferung wieder zurück.

Sortiment

Es gibt zahlreiche Anbieter, die bei ihrem Sortiment auf nachhaltige Produkten setzen. Dazu gehört zum Beispiel letztjähriger Generation-Z-Award Zweitplatzierter Substainable, der unter anderem eine kompostierbare Zahnbürste oder plastikfreien Deo verkauft. Bei rrrevolve gibt es Fair Fashion & Eco Design zu kaufen.

Zertifikate , Labels, transparente Kommunikation

Wichtig beim Thema Nachhaltigkeit ist auch die Transparenz und Kommunikation. Mit Zetifikaten und Labels kann das Engagement für Nachhaltigkeit nachgewiesen werden. Dies können einerseits Zertifizierungen, wie das EMAS-System für Umweltmanagement sein, oder Produkte-Labels, wie beispielsweise Faritrade oder Bio. Als Onlinehändler gilt es, diese Labels wo immer passend zu zeigen und die Kund*innen gar das Filtern derselben zu ermöglichen.

Bei den Möbelhändlern Micasa und Möbel Pfister kann in diversen Kategorien zum Beispiel  nach FSC zertifizierten Möblen, Produit Suisse 100 % Naturmaterialien und mehr gefiltert werden.

Ein gutes Beispiel für transparente Kommunikation des Engagements für Nachhaltigkeit ist die Schweizer Traditionsmarke Calida. Sie beziehen umfangreich und sehr ansprechend Stellung, inwiefern sie sich dem Thema widmen, inklusive downloadbarem CSR-Bericht.

Jetzt für die Awards bewerben

Die neue Spezialkategorie Nachhaltigkeit ist eine von insgesamt sechs Spezialkategorien. Die weiteren Kategorien sind: Small Business, Marktplätze & Plattformen, Omni-Channel & Innovation, Brands & Hersteller sowie Startup.

Alle Online-, Multi-Channel-Händler, Marktplätze, Plattformen, die in die Schweiz verkaufen, können sich bis zum 19. Februar bewerben. Zur Anmeldung bitte hier entlang.



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