Heute präsentierte der deutsche bevh die E-Commerce Umsätze 2019 für Deutschland, welche im vergangenen Jahr erneut um 11.6% zulegen konnten und auf EUR 72.2 Milliarden brutto (inkl. Umsatzsteuer) beziffert werden.
Damit konnte das Vorjahreswachstum von 11.4% erneut übertroffen werden wie auch die Prognose des Verbandes für 2019. Laut dem bevh haben vor allem Vielbesteller den E-Commerce Umsatz auf einen neuen Höchststand getrieben, wie es in der Studie heisst.
Damit lag das Umsatzwachstum im fünften Jahr in Folge über 10%
Lebensmittel erneut mit grösstem Wachstum
Bereits im vergangenen Jahr erfreute sich der Onlinehandel mit Lebensmitteln des grössten Wachstums aller untersuchten Sortimente, was sich 2019 fortsetzte, jedoch auf tieferem Niveau als in den Vorjahren.
Haushaltswaren & geräte, Haus- & Heimtexilien wie auch Medikamente konnten ihre Wachstumsraten hingegen steigern gegenüber dem Vorjahr.
Weiterhin die grössten Umsatzanteile haben im deutschen E-Commerce die Sortimente Bekleidung (ohne Schuhe) und Elektronik, was vergleichbar ist mit der Schweiz.
Mobiler Bestellanteil von einem Drittel
Laut der bevh Studie bestellt inzwischen jeder dritte Onlinekäufer mehrmals in der Woche über mobile Endgeräte (Smartphone und Tablets). Vor vier Jahren 2015 lag der Anteil an mobilen Bestellungen noch unter einem Fünftel.
Frauen als Wachstumstreiber
Frauen sind offenbar die Wachstumstreiber im deutschen E-Commerce. Ein Potential, das lange unterschätzt und ungenügend adressiert wurde, scheint sich nun endlich zu entfalten.
So trugen die Shopperinnen mit EUR 36.6. Milliarden nicht nur mehr zum deutschen E-Commerce Umsatz bei. Sie zeigten sich mit einem Onlinewachstum von 14% auch als wahre Wachstumstreiberinnen gegenüber den Männern, deren Umsatzwachstum lediglich bei 9.2% liegt.
Die Studie schlussfolgert jedoch, dass die Männer klar Online-Marktplätze bevorzugen, währenddessen die Frauen eher Multichannel-Konzepten zugetan scheinen. Doch auch Internet-Pureplayer wie Hersteller und Shopping-Clubs verzeichnen höhere Umsatzanteile mit Frauen als mit Männern laut bevh.
Eher schon stereotypisch mutet die Umsatzverteilung zwischen den Geschlechtern bei den Sortimenten an:
B2B knapp vier Mal so gross wie B2C
Basierend auf der B2B-E-Commerce 2019 Studie vom IFH kommt der bevh zum Schluss, dass der Umsatz mit Waren und Dienstleistungen in Onlineshops und auf Marktplätzen bei B2B mit EUR 320 Milliarden rund vier Mal so gross ist wie B2C.
Hier ist jedoch anzumerken, dass es sich um die Umsatzzahlen aus dem Geschäftsjahr 2018 handelt und nicht 2019.
Aufgepasst beim Vergleich mit Schweizer Zahlen
Abschliessend gilt es anzumerken, dass die Zahlen des bevh aus nachfolgenden Gründen nur eingeschränkt mit denjenigen aus der Schweiz zu vergleichen sind, die jeweils vom VSV in Zusammenarbeit mit der GfK ermittelt und im Februar / März erwartet werden.
- Die Schweizer Zahlen basieren auf effektiven Händler- und Paketwerten, die deutschen Zahlen auf Konsumentenumfragen
- Die deutschen Zahlen inkludieren die Umsatzsteuer (MwSt), die Schweizer Zahlen sind netto
- Die Schweizer Zahlen grenzen klarer zwischen den Versendertypen ab
[…] etwa die Hälfte des deutschen E-Commerce Umsatzes erwirtschaften (vgl. auch BeVH Zahlen 2019 und unsere Interpretation), gibt es im deutschsprachigen Raum keine umfassenden und strukturierten Marktplatz-Übersichten. […]