Die Pandemie hat gerade im Online-Lebensmittelhandel für eine noch nie dagewesene Nachfrage gesorgt – Wartezeiten für Lieferfenster von mehreren Tagen bis hin zu Wochen waren die Regel, nicht die Ausnahme. Alle führenden E-Food Plattformen mussten ihre Kapazitäten massiv ausbauen.
Farmy, die Nummer 3 im Schweizer Online-Lebensmittelhandel, konnte im ersten Halbjahr 2020 um satte 160% zulegen gegenüber der Vorjahresperiode. So hat das Jahr schon stark begonnen mit einem Plus von einem guten Drittel, was dann während des Shutdowns im März nach eigenen Angaben fast zu einer Vervierfachung des Umsatzes führte.
Damit ist Farmy im 2. Quartal 2020 relativ gesehen stärker gewachsen als der Gesamtmarkt für Online-Food, der in der gleichen Periode gut 70% über dem Vorjahr lag (Schweizer Onlinehandel auch im Mai noch fast 50% über Vorjahr).
Seit der Normalisierung der Situation ab Ende Mai hält das Wachstum mit stolzen 194% beziehungsweise Verdreifachung zum Vorjahr an.
Im ersten Halbjahr 2019 hat Farmy.ch einen Umsatz von CHF 4.5 Mio. vermeldet. Mit dem nun kommunizierten Plus von 160% liegt der Umsatz in den ersten beiden Quartalen 2020 bereits bei CHF 11.7 Mio und ist damit höher als die Erlöse des gesamten Jahres 2019 wo ein Umsatz von CHF 9.6 Mio gemeldet wurden (Farmy wächst langsamer und kratzt an der CHF 10 Mio Umsatzgrenze).
Auch auf die Corona-Krise zurückzuführen sei der Anstieg des durchschnittlichen Warenkorbwerts in den Monaten April und Mai von CHF 120 auf CHF 185 wie es weiter in der Medienmitteilung heisst.
Zudem mache der Umsatz in der Genfersee-Region bereits einen Viertel aus, was zu einem Umzug der Logistik-Räumlichkeiten von Prilly nach Ecublens führte, wo dreimal mehr Fläche zur Verfügung stehe. In Ecublens ist ebenfalls LeShop mit einem Logistik-Zentrum und früherem Hauptsitz zu Hause.
Auch am Standort in Zürich konnten durch Optimierung der Prozesse und einem Mehrschichtsystem eine Verfünffachung des logistischen Durchlaufvolumens erzielt werden, laut Co-Geschäftsführer und Co-Gründer Roman Hartmann:
Wir kommen extrem gestärkt aus der Krise und sind nun als Tech-Logistik-Unternehmen aber auch als Team bestens gerüstet, weiter zu wachsen und unser Liefergebiet mit Gratislieferung auszubauen.
Farmy.ch konnte damit überdurchschnittlich von der enormen Nachfrage nach Online-Lebensmitteln profitieren und sich als Nummer drei behaupten. Hält das Wachstum an rsp. kann es sich zwischen 150% und 200% einpendeln, erscheint ein Jahresumsatz in der Region von CHF 25 Mio als realistisch.
Von LeShop wie auch von Coop.ch (vormals coop@home / Mondovino) dürfen Umsätze für das aktuelle Jahr von jeweils CHF 200 Mio. und mehr erwartet werden, so dass zusammen mit weiteren Playern mit Food-Sortiment (Mahler & Co, Brack, Manor etc.) der Online-Lebenmittelhandel in diesem Jahr wohl die Grenze von einer halben Milliarde Franken durchbrechen dürfte, so unsere Prognose.
[…] Die Rahmenbedingungen für den neuen Anbieter sind verheissungsvoll. Der Online-Lebensmittelhandel und biologische Lebensmittel sind starke Wachstumsmärkte und bergen attraktive Zukunfts-Potentiale. Der Schweizer Food & Near Food Markt beträgt CHF 39.1 Mrd. (2019), wobei der Onlineanteil erst bei 2.8% liegt. Mit zweistelligen Wachstumsraten über die letzten Jahre sind die online umgesetzten B2C-Volumina von Lebensmitteln jedoch auf beachtliche CHF 1.1 Mrd. (2019) angewachsen. Einen regelrechten Boost hat die Branche zuletzt durch die Corona-Situation erhalten. Kumuliert von Januar bis Mai 2020 liegen die Umsätze knapp 60% über Vorjahr. Farmy konnte im ersten Halbjahr 2020 sogar um satte 160% zulegen. […]