Die vom EHI und Statista kürzlich publizierte Studie zu den Top 1000 Onlineshops in Deutschland offenbart einen spannenden Einblick zur Entwicklung des eCommerce Wachstums in unserem Nachbarland. Im 2019 erwirtschafteten die 1’000 grössten Onlineshops Deutschlands zusammen EUR 51.69 Mrd. und übertrafen damit erstmalig die Schallmauer von 50 Milliarden. Im Vergleich zum Vorjahr (EUR 46 Mrd.) wurde ein Wachstum von 12.4 Prozent erreicht. In Relation zum Gesamtmarkt des B2C Onlinehandels (EUR 61 Mrd. gemäss bevh) entsprechen die kumulierten Umsätze der 1’000 grössten Shops einem Anteil von 85%.
Interessant ist die Verteilung der Umsätze auf die Onlineshops. Die Top 10 der Onlineshops erzielten in Summe EUR 20.8 Mrd. und können damit einen Top 1000 Umsatzanteil von 40.2% auf sich buchen. Die Plätze 11-100 erwirtschafteten EUR 16.7 Mrd. (32.4%) und die Shops auf den Rängen 101-500 nochmals EUR 10.7 Mrd. (20.7%) Auf das Konto der weiteren 500 Anbieter gehen vergleichsweise noch mickrige EUR 3.5 Mrd. (6.8%). Diese Zahlen unterstreichen die bereits bekannte starke Ungleichverteilung der Onlinehandelsumsätze.
Top 30 Vergleich in Mio. Euro Umsatz
Zur Einordnung der deutschen Zahlen bietet sich der Vergleich mit dem Schweizer Onlinehandel an. In den Top 10 Deutschlands ist weiterhin die enorme Dominanz von Amazon augenfällig. Mit knapp EUR 10.5 Mrd. sind die US-Amerikaner mehr als 3 Mal so gross als der zweitplatzierte deutsche Anbieter Otto. Auf Platz drei folgt Zalando mit EUR 1.6 Mrd. und damit noch knapp einem sechstel der Amazon-Umsätze. Während die deutschen Top 10 Umsätze entsprechend einer ausgeprägten Hockey Stick Kurve gleichen, ist die Verteilung der Schweizer Spitzenumsätze sehr viel homogener, wie die folgende Grafik zeigt.
Die erweiterte Analyse auf die Top 30 Umsätze zeigt dann aber, dass die Umsatzverteilung bei den Plätzen 30-11 in beiden Ländern nahezu identisch ist. Die länderspezifischen Unterschiede beschränken sich somit hauptsächlich auf die Top 10 Spitze.