Zalando ist im 3. Quartal aussergewöhnlich stark und ebenso profitabel gewachsen, was sich auch auf Corona zurückführen lässt. Wobei hier anzumerken ist, dass der Fashion-Onlinemarkt allgemein weniger stark zulegen konnte wie andere Branchen – in der Schweiz in den ersten 9 Monaten um knapp 10% – und Zalando damit deutlich stärker als der Markt wachsen konnte.
Insbesondere die schnell gestiegene Nachfrage von Kunden nach digitalen Angeboten im Zuge der Covid-19 Pandemie, sowie die starke Entwicklung des Partnerprogramms und der Zalando Lounge, haben das Wachstum im dritten Quartal angetrieben
Beim Umsatz konnte Zalando um 21.6% zulegen gegenüber dem Vorjahresquartal, das GMV gar um satte 29.9% und die EBIT-Marge erreichte stolze 6.4%, wogegen sie im eher schwachen 3. Quartal des Vorjahres bei lediglich 0.4% lag.
Noch nie haben so viele Kunden so oft bestellt
Auch die Entwicklung der Kundenbasis erfreut sich einer hohen Dynamik. Die 35.6 Mio. aktiven Kunden entsprechen einem Plus von 20.7% gegenüber dem Vorjahresquartal. Und im Schnitt hat jeder von diesen Kunden in den vergangenen 12 Monaten 4.8 Mal für EUR 57.20 bei Zalando bestellt und bezahlt – der Warenkorb-Wert ist um Retouren und Erlösminderungen bereinigt.
Nicht minder interessant ist der Blick auf die Kosten- und Margen-Situation beim ehemaligen „grössten Kleiderschrank Europas“ und neu nach eigenen Angaben dem „Starting Point of Fashion“.
Die ersten 9 Monate dieses Jahres betrachtet, hat sich die Bruttomarge zwar um einen halben Prozentpunkt verschlechtert. Die Fulfillment-Kosten wie auch die weiter reduzierten Marketing-Kosten von gerade noch mal 6.9% und ein dezimierter Overhead resultieren in einer stark verbesserten EBIT-Marge von 6.4% im 3. Quartal oder 4.3% für die ersten 9 Monate. Beide Perioden liegen deutlich über den Vorjahreswerten.
Wie immer lohnt sich am Schluss noch ein Blick auf die allgemeinen KPIs. Auffälig der weiter angestiegene Anteil von Besuchen via Mobile-Endgeräte, der im 3. Quartal bei rekordhohen 87.2% lag. Desktop ist bei Zalando definitiv ein Auslaufmodell.
Der Traffic hat allgemein weiter stark zulegen können und auch die Conversion-Rate, berechnet aufgrund der Site-Visites und der Anzahl Bestellungen, konnte sich im Vergleich der beiden 3. Quartale stabil auf 3.5% halten.