Rekordmarke geknackt: Paketmengen übertreffen Erwartungen

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2001

Die Anzahl Pakete, welche aufgrund von Black Friday und Cyber Monday in der Schweiz zugestellt wurden, übertreffen alle Rekorde und Erwartungen. Wie die Schweizer Post meldete, wurde in der Woche vom 23. Nov. bis 1. Dez. eine Menge von 7.3 Mio. Paketen zugestellt, was einer Zunahme von 24% entspricht.

Damit wurden selbst die eigenen Erwartungen übertroffen. Ging man bei der Post im Sommer noch von einer Zunahme der Pakete von max. 18% aus, wie es in der Branche hiess, bereitete man sich im Herbst angesichts der zweiten Corona-Welle schon auf einen Anstieg um 20% vor.

Nun war es gar ein knappes Viertel mehr Pakete als im Vorjahr, die zugestellt wurden, was im Schnitt in der BFCM-Woche mehr als 900’000 Paketen täglich entspricht. Und das ganze offenbar mehrheitlich reibungslos. Nicht zuletzt auch, weil die Sortiermaschinen in den Paketzentren 22 Stunden am Tag liefen und die Belegschaft in Sonderschichten und auch Samstags arbeitete.

Aus nachfolgender Grafik lässt sich ableiten, dass alleine an Black Friday mit knapp 1.4 Mio Paketen gut 300’000 Pakete oder ein knappes Drittel mehr als im Vorjahr befördert wurden. Und das höhere Volumen konnte in die Cyberwoche mitgenommen werden:

Paktmengen der Schweizer Post in der Black-Friday / Cyber-Monday Woche vom 23.11. bis 1.12.2020 mit Vorjahresvergleich / Quelle: Post Schweiz
Paktmengen der Schweizer Post in der Black-Friday / Cyber-Monday Woche vom 23.11. bis 1.12.2020 mit Vorjahresvergleich / Quelle: Post Schweiz

Kooperation mit den Händlern

Die bereits im Frühjahr initiierte verstärkte Kooperation mit den Händlern (Post und Onlinehandel mit gemeinsamen Massnahmen gegen Paket-Stau und -Kontingente) hat sich auch bei der Bewältigung der Mengen in den vergangenen Tagen bewährt, wie die Post bestätigt.

Versandhändler haben vorsortiert, Pakete nach Umfang und bestimmten Gebieten aufgeteilt und ihre wahrscheinlichen Mengen vorangemeldet. Kleine Pakete konnten zum Vornherein in die Briefzentren transportiert, Sperrgut gleich zu Beginn triagiert werden.

Der Effekt: Die Post kann so besser planen, und die Händler haben eine höhere Garantie, dass ihre Waren auch pünktlich ankommen.

Die Schweizer Post scheint hier deutlich in der bessere Position zu sein als deren Kollegen aus Deutschland. Dort wird seit Tagen von Engpässen und Verzögerungen berichtet, wie beispielsweise bei unseren Kollegen von ExcitingCommerce oder Wortfilter:

Einzig die Händler, welche die Logistik in die eigene Hand nehmen, können offenbar in Deutschland zuverlässig und schnell zustellen.

Anders in der Schweiz. Alle meine Black-Friday Einkäufe waren bereits am Folgetag lückenlos zugestellt, am Samstag! Da kann man der Schweizer Post und allen voran deren engagierten Mitarbeitern nur gratulieren für diese Leistung, wie auch dieses „Hero-Video“ bei Watson schön zeigt, wo man sich über noch mehr Pakete freut.

Visual Video bei Watson - im Video wird irrtümlich eine Anzahl sortierter Pakete von 33'000 anstatt 330'000 genannt.
Visual Video bei Watson – im Video wird irrtümlich eine Anzahl sortierter Pakete von 33’000 anstatt 330’000 genannt.

Die Mengen werden jedoch nochmals deutlich zunehmen in den kommenden zwei Wochen in denen das Weihnachtsgeschäft voll durchschlagen wird.

Und dieses Jahr dürften erneut deutlich mehr Weihnachtsgeschenke online gekauft werden aufgrund der aktuellen Covid-Situation, was die Paketmengen noch weiter ansteigen lässt. Hierzu Stefan Luginbühl, Leiter Paket bei der Post:

Am Dienstag, 15. Dezember, rechnen wir mit der grössten Menge des Jahres.

Dann wird erfahrungsgemäss ein leichter Rückgang der Mengen in der Altjahreswoche erwartet und eine erneute Zunahme im Januar, dann flacht die Kurve wieder etwas ab, bis sie an Ostern wieder stark ansteigt. Eines scheint bereits jetzt klar:

Die Paketmengen kehren nicht mehr auf das Niveau vor Corona zurück.

Paketbeladung von Zustellfahrzeugen / Quelle: Schweizer Post
Paketbeladung von Zustellfahrzeugen / Quelle: Schweizer Post


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Thomas Lang, Betriebsökonom und Wirtschaftsinformatiker, unterstützte Unternehmen bei der Strategieentwicklung von digitalen Vertriebsmodellen, beim Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen, bei Expertisen rund um Onlinehandel und der operativen Umsetzung im Bereich Organisation, Prozesse, Innovation, Change-Management und Unternehmenskultur. Er ist Gründer der Carpathia AG, der unabhängigen und neutralen Unternehmensberatung für Digital-Business, E-Commerce und Digitale Transformation im Handel. Zudem ist er Autor von zahlreichen Fachartikeln und -studien, Dozent für Online-Vertriebsmodelle an verschiedenen Hochschulen sowie gefragter Keynote-Speaker zu E-Commerce und Digital Transformation im Handel. Er ist Initiator und Organisator der Connect - Digital Commerce Conference sowie des Digital Commerce Awards. Der von ihm gegründete Carpathia Digital-Business-Blog (https://blog.carpathia.ch) zählt im deutsch-sprachigen Raum zu den wichtigsten unabhängigen Publikationen im Digitalen Handel. Medien bezeichnen ihn als digitalen Vordenker, zitieren und interviewen ihn regelmässig . Am Mittwoch 17. November hat Thomas Lang für immer die Augen geschlossen.

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