Die Schweiz hinkt im Onlinehandel Europa hinterher

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2020 war ein starkes Jahr für den Onlinehandel. Der europäische E-Commerce verzeichnete dabei Einnahmen in Höhe von rund 460 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht einer Zunahme von 30 Prozent gegenüber Vorjahr.

Weiteres Wachstum erwartet

Es wird erwartet, dass die Umsätze des europäischen E-Commerce weiter steigen. Für das Jahr 2023 prophezeit Aktjebloggen Einnahmen von 600 Milliarden Dollar.

Den grössten Beitrag zum Marktwachstum soll die Modesparte leisten mit 176 Milliarden Dollar im 2023. Das zweitstärkste Segment mit erwarteten 140 Milliarden Dollar ist Elektronik und Medien. Auf Platz drei folgt gemäss Aktjebloggen das Segment Spielzeug, Hobby & DIY mit 126 Milliarden Dollar an Einnahmen im 2023.

Das Schlusslicht Schweiz

Den grössten Umsatzanteil zum prognostizierten Umsatz von 600 Milliarden Dollar soll Grossbritannien beisteuern. Deutschland bildet gemäss Aktjebloggen den zweitgrössten E-Commerce Markt in Europa. Zusammen werden die beiden Länder 41 Prozent der europäischen E-Commerce-Umsätze erwirtschaften.

Wird der E-Commerce-Anteil der Unternehmensumsätze in den einzelnen Ländern verglichen, bekleidet die Schweiz einen der hinteren Plätze. Knapp vor Italien (12 Prozent) und Österreich (14 Prozent) findet sich die Schweiz mit 15 Prozent Onlineanteil an den Unernehmensumsätzen auf dem drittletzten Platz wieder (vgl. Abbildung 1).

Die höchsten Umsatzanteile mittels E-Commerce werden in Irland (34 Prozent) und Tschechien (32 Prozent) erwirtschaftet. Auf dem dritten Platz folgt Schweden mit 25 Prozent.

Abbildung 1: E-Commerce-Umsatz der Unternehmen im internationalen Vergleich – Quelle: BfS

Warum die Schweiz als Schlusslicht?

Die Schweiz gilt in vielen Bereichen des Digital Commerce als Top-Nation. So unter anderem im Bereich von Food. Und auch im DACH Vergleich konnten die Eidgenossen letztes Jahr stark zulegen.

Die Interpretation dieser Rangliste gestaltet sich jedoch nicht ganz einfach, da die Onlineanteile stark von der Branchenzusammensetzung der jeweiligen Länder-BIPs abhängen. Irland als Hauptsitz verschiedener Tech-Unternehmen erzielt so einfach nachvollziehbar höhere Online-Umsatzanteile als die Schweiz mit starker Gewichtung der Pharma- und Bankingbranche, die naturgemäss eher tiefe Onlineanteile aufweisen.

So ist auch diese Statistik mit gebotener Vorsicht zu geniessen und darf nicht darüber hinweg täuschen, dass im Schweizer Detailhandel bereits knapp jeder fünfte Franken im Non-Food Bereich online ausgegeben wird und in einzelnen Bereichen wie Elektronik sind es schon knapp 50%. Die Potentiale sind jedoch noch immens – und wer sie jetzt nicht anpackt, muss sie wohl bald gänzlich abschreiben.



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