Uhrenplattform Chronext plant IPO und will mit Umatz von über EUR 100 Mio an die Börse

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Der Online Uhrenmarkt ist in Bewegung. Vergangene Woche hat Les Ambassadeurs den Onlineplayer Montredo gekauft und nun will die 2013 gegründete Chronext an die Schweizer Börse, wie es in der offiziellen Mitteilung heisst.

Chronext erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von EUR 101.3 Mio. Von Montredo sind Umsatzzahlen aus dem Jahr 2018 bekannt mit EUR 15 Mio. Und die grösste Plattform Chrono24 hat mit ihrem Marktplatzmodell einen Umsatz 2020 an Provisionen und Werbeeinnahmen von EUR 31 Mio erzielt und Uhren im Wert von etwa EUR 2 Milliarden verkauft.

KPIs zum geplanten IPO von Chronext - Quelle: Chronext
KPIs zum geplanten IPO von Chronext – Quelle: Chronext

Weitere Informationen aus der offiziellen Ankündigung:

Für das Jahr 2021 strebt das Unternehmen ein Umsatzwachstum von etwa 40 % an. Ausgehend von diesen Erwartungen soll sich das Umsatzwachstum kurzfristig fast verdoppeln und mittelfristig bei knapp über 40 % stabilisieren, wobei die bereinigte EBITDA-Marge mittelfristig einen mittleren einstelligen Wert erreichen soll

CHRONEXT bewegt sich nach eigenen Angaben in einem noch wenig erschlossenen Markt mit hohem Wachstumspotenzial. Der Markt für Premium-, Luxus- und Ultraluxusprodukte wurde 2019 auf EUR 55 Mrd. geschätzt und wird bis 2025 voraussichtlich auf EUR 69-73 Mrd. anwachsen laut einer aktuellen Studie von McKinsey.

Der Uhren- und Schmuckmarkt liegt bezüglich digitaler Transformation eher im hinteren Drittel. Zu behäbig ist der Markt, zu trditionell unterwegs die klassischen Retailer, zu träge viele Uhrenmarken und wohl erst seit der Pandemie ist langsam eine Schmerzgrenze erreicht, die zum Handeln fordert.

McKinsey prognostiziert denn auch eine Online-Verlagerung innerhalb kürzester Zeit:

Während noch 2019 12 % der Verkäufe von Premium- und Luxusuhren im Internet stattfanden, dürften es 2025 bereits 23 % sein. Verstärkt werden dürfte diese Wachstumsdynamik insbesondere durch den Verkauf gebrauchter Luxusuhren, die im Laufe der Zeit im Wert steigen und sich aufgrund der erforderlichen Authentifizierungsverfahren in besonderer Weise für den Online-Verkauf über vertrauenswürdige Marktplätze eignen.

Das Segment der gebrauchten Premium- und Luxusuhren soll von EUR 15 Mrd. im Jahr 2020 auf EUR 24 bis 26 Mrd. im Jahr 2025 anwachsen, wobei der Anteil der gebrauchten Premium-, Luxus- und Ultraluxusuhren, die im Internet verkauft werden, von 30 % im Jahr 2019 auf 45 % im Jahr 2025 zunehmen soll.

Wie baut man eine Plattform im Luxussegment?

An unserer Connect – Digital Commerce Conference 2019 hat Chronext CEO Philipp Man sehr gut erklärt, wie man eine Plattform im Luxussegment baut.

Den Videomitschnitt und viele weitere Fakten zum Uhrenmarkt gibt es im verlinkten Blogbeitrag oder gleich hier in der Video-Aufzeichnung:



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Thomas Lang, Betriebsökonom und Wirtschaftsinformatiker, unterstützte Unternehmen bei der Strategieentwicklung von digitalen Vertriebsmodellen, beim Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen, bei Expertisen rund um Onlinehandel und der operativen Umsetzung im Bereich Organisation, Prozesse, Innovation, Change-Management und Unternehmenskultur. Er ist Gründer der Carpathia AG, der unabhängigen und neutralen Unternehmensberatung für Digital-Business, E-Commerce und Digitale Transformation im Handel. Zudem ist er Autor von zahlreichen Fachartikeln und -studien, Dozent für Online-Vertriebsmodelle an verschiedenen Hochschulen sowie gefragter Keynote-Speaker zu E-Commerce und Digital Transformation im Handel. Er ist Initiator und Organisator der Connect - Digital Commerce Conference sowie des Digital Commerce Awards. Der von ihm gegründete Carpathia Digital-Business-Blog (https://blog.carpathia.ch) zählt im deutsch-sprachigen Raum zu den wichtigsten unabhängigen Publikationen im Digitalen Handel. Medien bezeichnen ihn als digitalen Vordenker, zitieren und interviewen ihn regelmässig . Am Mittwoch 17. November hat Thomas Lang für immer die Augen geschlossen.

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