Social Commerce Report 2021: Grundlagen, Erkenntnisse, Kennzahlen

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Während Meta mit dem Metaverse bereits visioniert, wie Erlebnisse und Shopping bald in der virtuellen Welt stattfinden können, sind Hersteller und Händler nur schon skeptisch, wenn es um den «Direct Checkout» bei Facebook und Instagram geht.

Dies jedenfalls sind die Ergebnisse der Onlinehändlerbefragung, die im Rahmen des gestern erschienenen Social Commerce Reports der ZHAW School of Management and Law publiziert wurden, den wir als Forschungspartner unterstützen durften: «42 Prozent der befragten Unternehmen stehen der Nutzung [dieser Funktion] kritisch gegenüber und möchten vorerst abwarten. Gerade mal 28 Prozent werden Direct Checkout wahrscheinlich verwenden. Allerdings haben sich erst zwei Fünftel überhaupt aktiv mit dem Thema befasst», so die Studie.

Social Commerce Grundlagen

Der Direct Checkout bezeichnet die Funktion auf Facebook und Instagram beworbene Produkte direkt in der Plattform bestellen, ohne dafür zum Webshop des Anbieters zu wechseln. In der Schweiz und in Europa ist dieser noch nicht verfügbar. Dennoch sollten sich Händler und Hersteller damit und mit Social Commerce im Allgemeinen auseinandersetzen und Vor- und Nachteile, Chancen, Herausforderungen sowie Risiken für das eigene Geschäftsmodell ergründen.

Der Social Commerce Report ist dafür eine geeignete Lektüre: Im Report werden die Grundlagen von Social Commerce erklärt, die Social Commerce Customer Journey erläutert sowie mittels Onlinehändlerbefragung unter anderem die Bekanntheit des Direct Checkouts für Facebook und Instagram sowie dessen Nutzungsabsicht erfragt. In einem praktischen Framework wird abschliessend auf Kennzahlen zur Erfolgsmessung eingegangen.

Praktisch, um sich einen Überblick über die verschiedenen Social-Commerce-Funktionen insbesondere bei Facebook und Instagram zu verschaffen, ist beispielsweise die im Report enthaltende Tabelle inklusive der Angabe, ob diese Funktionen bereits in der Schweiz oder Europa verfügbar sind (vgl. Abbildung 1).

Abbildung 1: Übersicht Social Shopping Funktionen — Quelle: Social Commerce Report 2021

Vor- und Nachteile des Direct Checkouts

Interessant sind auch die Ergebnisse der Händlerbefragung zu den Vor- und Nachteilen des Direct Checkouts. Als Vorteile werden unter anderem das nahtlose Einkaufserlebnis (seamless commerce) und die Förderung von Impuls-/Spontan-Käufen sowie das gezielte Targeting und die Möglichkeit der verstärkten Interaktion mit potenziellen Kund*innen genannt.

Als essenzielle Nachteile sehen die Händler die Datenhoheit durch Meta, die beschränkte Individualisierungsmöglichkeit des Facebook und Instagram Shops sowie die fehlenden Cross- und Up-Sell-Funktionen. Alles Nachteile, die für Händler auch beim Verkauf auf Marktplätzen zum Tragen kommen. Genauso wie Marktplätze erhebt übrigens auch Meta eine Verkaufsprovision (selling fee), die bei 5 Prozent liegt.

Kein Ersatz für den Onlineshop

Deutlich aus der Studie geht hervor, dass Händler genauso wie Marktplätze den Direct Checkout als zusätzlichen Verkaufskanal und nicht als Ersatz für den Onlineshop sehen: «Die meisten Unternehmen bewerten den Direct Checkout als zusätzlichen Verkaufskanal, der ihren bestehenden Onlineshop ergänzen, aber nicht ersetzen wird», erklärt Studienleiter Darius Zumstein.

Dementsprechend befürchtet nur etwas mehr als ein Viertel der Firmen, dass die Besuche und Verkäufe im Onlineshop durch die Nutzung der neuen Funktion abnehmen würden. 72 Prozent der Unternehmen erwarten dagegen eine Erhöhung ihres Gesamtabsatzes (vgl. Abbildung 2).

Abbildung 2: Erwarteter Einfluss des Direct Checkouts auf den Onlineshop — Quelle: Social Commerce Report 2021

Der Social Commerce Report kann hier kostenlos heruntergeladen werden. Wir wünschen eine anregende Lektüre.



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