Zalando in Zahlen: GMV-Wachstum 2021 um 34.1% auf EUR 14.3 Mrd.

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Zalando hat am Dienstag die finalen Zahlen zum Geschäftsjahr 2021 präsentiert. Die Berliner Onlinehandelsplattform konnte die Wachstumsdynamik bei den Umsätzen im Vergleich zum Vorjahr markant erhöhen. Der Aussenumsatz oder GMV (Gross Merchandise Volume) steigt um 34.1% auf EUR 14.3 Mrd., der effektive Unternehmensumsatz legt um 29.7% auf EUR 10.4 Mrd. zu.

GMV- und Umsatzwachstum von Zalando über die letzten 3 Jahre, Quelle: Zalando Geschäftsbericht 2021

Bemerkenswert ist das starke Fashion-Store Wachstum (GMV +33.3%) auf hohem Niveau in der DACH-Region, nach zwei Jahren mit etwas geringeren Tempo. Gemäss Jahresbericht wurde in der Schweiz mindestens 10% des Gesamt-GMV erzielt, was bedeutet, dass unsere Carpathia-Schätzung etwas zu tief ausgefallen ist. In den drei «Heimmärkten» werden 45% der Fashion-Einnahmen generiert. Die anderen 55% bzw. EUR 5.121 Mrd. teilen sich mittlerweile auf 20 weitere europäische Länder auf.

Während die Umsatzentwicklung sehr erfreulich verläuft, hat die Profitabilität etwas abgenommen. Im Geschäftsjahr 2021 wurde mit einem EBIT von EUR 468.4 Mio. eine bereinigte Umsatzrendite von 4.5% erzielt. Dies sind 0.8 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr 2020. Die Gründe hierfür sind bei den leicht tieferen Bruttomargen und den erhöhten Marketingkosten zu finden.

Zalandos Gewinn-/Verlustrechnung im 2021, Quelle: Zalando Geschäftsbericht 2021

Investitionen in Kunden- und Partnerbeziehungen

Zalandos Plattforminitiativen werden intensiv vorangetrieben und tragen saftige Früchte. Im Q4 2021 tragen die Partner und Connected Retail Umsätze bereits 30% zum GMV bei. Die Erträge der Zalando Marketing Services konnten um über 90% gesteigert werden und die Anzahl versendeter Artikel via Zalando Fulfillment hat sich verdoppelt.

Mittlerweile nutzen 55% aller Händler-Partner den hauseigenen Fulfillmentservice, der neu auch für Zalando-fremde Verkaufskanäle wie den eigenen Onlineshop oder weitere Marktplätze genutzt werden kann. Dieser Schritt ist bemerkenswert und zeigt, dass sich Zalando als weitergehender Partner für Direct-to-Consumer Marken positioniert. Der Fulfillmentservice wird zukünftig stark davon profitieren.

Kennzahlen zu den Zalando Plattforminitiativen, Quelle: Zalando Geschäftsbericht 2021

Gut unterwegs ist auch das kostenpflichtige Mitgliederprogramm Zalando Plus, das drei Jahre nach dem Start über eine Million Kund*innen zählt. Aktuell ist das Programm in vier Ländern aktiv. Bis Ende 2023 sollen mindestens vier weitere hinzu kommen. In der Schweiz war Zalando Plus bereits einmal aktiv, wurde jedoch während der Corona-Pandemie eingestellt, da die Lieferversprechen nicht eingehalten werden konnten. Ein Neustart wird wohl bald folgen.

Zalando Plus Kund*innen besuchen doppelt so häufig die Onlineplattform und geben drei Mal so viel Geld aus wie reguläre Nutzer*innen. Loyale aktive Kund*innen mit einem Jahresumsatz von mindestens 500 Euro steuern über 60% des GMV bei und sollen dank verbesserter User Experience insbesondere im Bereich der Inspiration und dem After Sales weiter gestärkt werden.

Gedämpftes Wachstum im 2022 erwartet

Für das Jahr 2022 erwartet das Unternehmen weitere Zuwächse bei den Umsätzen. Beim GMV wird mit einer Steigerung von 16-23% geplant und der Umsatz soll um 12-19% zunehmen. Das Wachstum soll weiterhin profitabel sein bei einem erwarteten EBIT von EUR 430-510 Mio. Bei gestiegenen Umsätzen entspräche dies einer Reduzierung der Umsatzrendite.



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