Rückläufiger Onlinehandel im 1. Halbjahr 2022 und das Ringen um die Paketzustellung

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Gemäss dem Distanzhandelsmonitor haben sich die Onlinehandelsumsätze im ersten Quartal leicht rückläufig entwickelt. Dass diese Entwicklung für das ganze erste Halbjahr zutreffen dürfte, bestätigt Patrick Kessler, Geschäftsführer des HANDELSVERBAND.swiss. Der Experte meint:

Ich gehe davon aus, dass wir das Semester bei rund 91% im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum abschliessen werden.

Dass sich der Onlinehandel unter Vorjahr entwickelt, hat mehrere Gründe:

  • Im 2021 begünstigte die Corona-Pandemie mit Lockdowns den Onlinehandel, jetzt sind die Menschen wieder mehr unterwegs und ein Teil des Umsatzes hat sich zurück verschoben in den stationären Handel.
  • Durch den Ukraine-Krieg und die hohen Energiepreise ist die Konsumstimmung gedämpft.

Weniger Umsatz, weniger Pakete

Zusammen mit den Onlinehandelsumsätzen ist auch die Paketmenge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rückläufig. Mutmasslich ist die Paketmenge nicht gleich stark zurückgegangen wie die Umsätze. Dies liegt daran, dass für eine Bestellung immer häufiger mehrere Pakete versendet werden. Sei dies, weil gewisse Sortimente nicht an Lager sind oder ein Teil der Artikel über Marktplatzhändler bezogen werden, die direkt versenden.

Ringen um Marktanteile im Paketmarkt Schweiz

Quickpac verspürt von der rückläufigen Paketmenge im ersten Halbjahr nichts. Das Unternehmen konnte die Paketmenge gar um 21% steigern (auf 1.9 Mio. Pakete), wie es in der Medienmitteilung heisst. Entsprechend schaut der Paketdienstleister optimistisch in die Zukunft und erwartet für das 2. Halbjahr gar eine Beschleunigung des Wachstums. Dies bei einer generellen Erholung des Paketmarktes.

Mit dem starken Wachstum der Paketmenge dürfte Quickpac seinen Marktanteil im Paketmarkt vergrössert haben. Davon geht auch das Unternehmen aus, wie sich Bernard Germanier, Geschäftsführer der Quickpac AG, zitieren lässt:

Wir gehen davon aus, dass wir im 1. Halbjahr die am stärksten wachsende Paketdienstleisterin der Schweiz waren, auch wenn die meisten unserer Mitbewerber leider keine Zahlen veröffentlichen.

Wachstum bei klimaneutraler Zustellung

Quickpac ist nicht der einzige Paketdienstleister, der auf klimafreundlichen Versand setzt. DPD lässt verlauten, dass sie die grüne Zustellung (klimaneutral) seit Juli 2021 vervierfacht haben. Seit 2012 wird jedes Paket CO2-neutral zugestellt. Nicht nur auf der letzten Meile setzt das Unternehmen auf Elektrofahrzeuge, sondern auch für den Linehaul (Transport zwischen Stationen wie Lager oder Depots). So befahren bereits zwei E-LKWs die Schweizer Strassen, vier weitere E-LKW sind bestellt.

Klimafreundlich ist auch der grösste Paketdienstleister in der Schweiz unterwegs: Die Post. Seit 2021 kompensiert die Post alle CO2-Emissionen aus dem Versand. Dafür übernimmt die Post nach eigenen Angaben sämtliche Mehrkosten und belastet die Kosten dafür nicht ihren Kund*innen. Zahlen zu den Paketvolumen des ersten Halbjahres kommuniziert die Post Ende August. Im ersten Quartal 2022 hat die Post 47,2 Millionen Pakete sortiert und zugestellt.



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