Der Handelsverband.SWISS, die GfK und die Schweizerische Post publizierten heute die Zahlen zum Schweizer Onlinehandelsmarkt (konkreter: Handel mit Waren an Privatkonsumentinnen (B2C)). Die Daten stammen einerseits aus einer Direktbefragung bei Händlern. Andererseits wurden Daten von grösseren Händler, welche diese nicht publizieren, qualifiziert geschätzt. Insgesamt wurden Daten von 300 Händlern integriert (alle Charts als PDF).
Zum ersten Mal seit der Erhebung dieser Zahlen, ist der Onlinehandel in der Schweiz gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen und zwar um -2.8 %. Der Onlinehandelsumsatz betrug 2022 CHF 14 Mrd. (2021: CHF 14.4 Mrd.). Dieses negative Wachstum ist auf der einen Seite die Folge von einem sehr starken Vorjahr 2021, das Anfang Jahres noch immer von Corona-Massnahmen geprägt war. Auf der anderen Seite zeigt es auch, dass auch der Onlinehandel gegen den Konsumrückgang im gesamten Detailhandelsmarkt nicht gefeit ist.
Einkäufe in ausländischen Onlineshops, sogenannte Cross-Border-Einkäufe, stagnieren auf dem Niveau von 2019 bei CHF 2 Mrd. und machen 14 % am gesamten Schweizer Onlinehandelsumsatz aus. Die Frankenstärke hatte also bisher keinen starken Einfluss auf das Online-Einkaufsverhalten. Hier gilt es wie immer anzumerken, dass Zalando als inländischer Onlineshop gezählt wird, das heisst, dass dessen Schweizer Umsatz in den 86 % inländischen Umsatz enthalten ist.
Onlineanteile am Schweizer Detailhandel
Der Onlineanteil am Schweizer Detailhandel beläuft sich auf 11.7 % am gesamten Schweizer Detailhandelsumatz von CHF 102.6 Mrd. Differenziert sind es bei Food & Near Food 3.6 %, bei Non-Food 17.8 %.
Heimelektronik erstmals >50 % Online-Anteil
Bei den Online-Anteilen in den verschiedenen Sortimenten fällt Heimelektronik ins Auge, bei dem letztes Jahr zum ersten Mal mehr Umsatz online als offline erzielt wurde (52 %). Die anderen Sortimente, wie Sport, Spielwaren sowie Fashion verzeichneten einen kleinen Rückgang. Auch hier ist wieder auf die starken Vorjahre mit Pandemie-Effekten hinzuweisen.
Die Studienautoren betonen, dass der Rückgang bei Umsätzen und Anteilen im Kontext der Vorjahre gesehen werden soll und der langfristige Trend weiterhin Richtung Wachstum geht. Als Prognose fürs 2023 gehen die Autoren denn auch von einem leicht positiven Umsatz-Wachstum von 3-5 % gegenüber Vorjahr aus. In Anbetracht der inflationären Preisentwicklung eine konservative Erwartung.