Auch in diesem Jahr haben wir uns die Versand- und Retourkonditionen der umsatzstärksten Schweizer Onlineshops angesehen. Basis dafür ist das Umsatzranking 2023. Da auf dem Ranking mit den umsatzstärksten Onlineshops neu die grössten 50 B2C-Onlineshops abgebildet sind (in den Vorjahren waren es die Top 30), haben wir in diesem Jahr die Konditionen der Top 50 Onlineshops analysiert.
Sinkender Schwellenwert für Gratisversand
Bei den Versandkonditionen haben sich im Verglich zum Vorjahr keine Veränderungen ergeben. Weiterhin versenden rund 2 von 3 Shops ab einem Schwellenwert gratis (Abbildung 1). Besonders bemerkenswert ist dies vor dem Hintergrund, dass in diesem Jahr 50 Onlineshops gegenüber 30 Onlineshops in den Vorjahren verglichen werden.
Weiter gesunken ist der durchschnittliche Schwellenwert, ab welchem ein Paket gratis versendet wird. Lag der Betrag im 2022 noch bei CHF 68.30, liegt er im 2023 knapp ein 10er-Nötli tiefer bei CHF 58.53. Ebenfalls gesunken ist die durchschnittliche Retourenfrist, innerhalb welcher die Kundschaft Produkte retournieren kann. Dies um 4 Tage, von 36 auf 32 Tage (Abbildung 2).
Die Lieferung innert 24 Stunden hat in den letzten Jahren die grössten Schwankungen erlebt. Aktuell ist diese bei 14 Prozent der Onlineshops Standard. Bei zusätzlichen 4 Prozent ist dies ebenfalls Standard, jedoch liegen dabei Einschränkungen bezüglich Produktwahl oder Lieferadresse vor («zum Teil»). Gegen eine zusätzliche Gebühr kann bei 4 Prozent der Onlineshops eine schnelle Lieferung erreicht werden. Deutlich gestiegen im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil an Onlineshops, bei welchen es nicht möglich ist, die bestellten Artikel innert 24 Stunden zu erhalten. Dies von 43 Prozent auf 78 Prozent (Abbildung 3).
Erstmalig in diesem Jahr haben wir erhoben, wie tief die Konsumierenden für die günstigste Versandmethode in die Tasche greifen müssen. Die Kosten liegen bei CHF 7.17. Dieser Betrag berechnet sich aus der jeweils günstigsten Versandmethode derjenigen Onlineshops, welche ab einem Schwellenwert gratis versenden, sowie denjenigen, die immer Versandgebühren erheben.
Click & Collect
Onlineshops, die es ihren Kunden ermöglichen, online bestellte Ware in einer Filiale oder an einer anderen PickUp-Stelle abzuholen, haben im Vergleich zum Vorjahr abgenommen. Nachdem im 2021 ein Höchststand von 70 Prozent erreicht war, hat der Anteil im 2023 auf 46 Prozent abgenommen (Abbildung 4).
Die Möglichkeit, bestellte Ware direkt in der Filiale beim Abholen bezahlen zu können, ist wieder etwas angestiegen. Bei gut jedem vierten Click & Collect-Anbieter, ist das Bezahlen direkt vor Ort möglich. Bei weiteren 22 Prozent kann «zum Teil» in der Filiale bezahlt werden (Abbildung 5). Dies meint, wenn nicht in allen Filialen das Bezahlen vor Ort möglich ist. Das kann der Fall sein, wenn nicht alle Abholstandorte selbst bewirtschaftet werden, zum Beispiel, weil man sich einem Abholnetzwerk, wie PickMup von Migros oder Pick-up von Coop angeschlossen hat.
Die Anzahl der Unternehmen, welche das Abholen der Ware an weniger als 10 Standorten anbieten, ist im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozentpunkte gestiegen. Dies von 6 auf 14 Prozent. Dafür zurückgegangen sind Onlineshops, welche die Abholung an mehr als 50 Standorten ermöglichen (Abbildung 6).
Trotz der Erweiterung der Analyse von 30 auf 50 B2C-Onlineshops haben sich die Versandkonditionen an sich, ob kostenlos versendet wird oder ob Gebühren erhoben werden, nicht verändert. Differenzen zeigen sich dafür deutlich im Angebot, oder besser dem Rückgang des Angebotes der 24-Stunden-Lieferung. Ebenfalls abgenommen haben die Click & Collect-Angebote.