Auch in diesem Jahr haben wir die Versand- und Retourenkonditionen der umsatzstärksten Schweizer Onlineshops analysiert basierend auf dem Umsatzranking vom Jahr 2024. Aufgrund der Erweiterung des Rankings auf die grössten 50 B2C-Onlineshops im letzten Jahr haben wir auch in diesem Jahr wieder die Konditionen der Top 50 B2C-Onlineshops analysiert (vor 2023 waren es die Top 30). Allerdings konnten wir in diesem Jahr nur 47 bewerten, da Microspot inzwischen in Interdiscount integriert wurde. Ricardo und Ebay wurden ebenfalls nicht berücksichtigt, da die Versandkonditionen je nach Verkäufer variieren können und bei C2C individuelle Konditionen gelten.
Mehr Shops mit Lieferung innert 24h
Bei den Versandkonditionen können im Vergleich zum Vorjahr keine grossen Veränderungen beobachtet werden: Die grosse Mehrheit der Onlineshops (64 Prozent) liefert erst ab einem Schwellenwert kostenlos (Abbildung 1).

Im Vergleich zum Vorjahr bieten wieder mehr Shops 24h-Lieferung an – die meisten dieser Shops allerdings gegen eine Gebühr. Der Anteil an Shops, die diese Option standardmässig, das heisst kostenlos, anbieten, hat sich hingegen nicht verändert (Abbildung 2).

Zum zweiten Mal haben wir untersucht, wie viel die Verbraucher für die günstigste Versandmethode bezahlen müssen. Die Kosten belaufen sich im Schnitt auf CHF 6.63. Dieser Betrag ergibt sich aus der jeweils günstigsten Versandmethode derjenigen Onlineshops, die ab einem bestimmten Schwellenwert kostenlos versenden, sowie derer, die immer Versandkosten erheben. Dieser Betrag ist nur leicht gesunken von CHF 7.17 im Jahr 2023.
Retourenfrist & Schwellenwert
Die durchschnittliche Retourenfrist ist im Mittelwert von 32 auf 39 Tage gestiegen. Betrachtet man hingegen den Medianwert im Vergleich zum Vorjahr, so ist dieser mit 30 Tagen gleich geblieben. Bei den meisten analysierten Onlineshops beträgt die Retourenfrist 14 oder 30 Tage; bei ein paar wenigen hingegen 100 oder gar 365 Tage. Der durchschnittliche Schwellenwert für eine Gratislieferung ist gestiegen von CHF 58 im letzten Jahr auf CHF 73 in diesem Jahr (Abbildung 3).

Click & Collect
Click & Collect, die Möglichkeit für Kunden, online bestellte Ware in einer Filiale oder an einer Pick-up-Stelle abzuholen, zeigt sich in diesem Jahr weitgehend stabil im Vergleich zum Vorjahr (Abbildung 4).

Die Möglichkeit, online reservierte Ware direkt in der Filiale beim Abholen bezahlen zu können (sog. «Click & Reserve»), ist in diesem Jahr angestiegen. Von 26 Prozent auf 45 Prozent der Click & Collect-Anbieter (n=22), ist das Bezahlen direkt vor Ort möglich. Bei weiteren 18 Prozent kann «zum Teil» in der Filiale bezahlt werden (Abbildung 5). Das kann der Fall sein, wenn nicht alle Abholstandorte selbst bewirtschaftet werden, zum Beispiel, weil man sich einem Abholnetzwerk, wie «PickMup» von Migros oder «Pick-up» von Coop angeschlossen hat. Etwas mehr als ein Drittel bietet kein Click & Reserve an.

Die Anzahl der Unternehmen, die das Abholen der Ware an weniger als 10 Standorten anbieten, ist im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozentpunkte gestiegen, von 14 auf 19 Prozent. Gleichzeitig ist die Anzahl der Onlineshops, die die Abholung an mehr als 50 Standorten ermöglichen, gesunken (Abbildung 6).

Loyalitätsprogramme
Wir konnten einige spannende Onlineshops ausfindig machen, die sich durch ihr Loyalitätsprogramm abgehoben haben, die den Lieferservice beeinflussen. Dazu zählen unter anderem Brack.ch, Zalando und Nespresso: Durch die Teilnahme am Loyalitätsprogramm können Kunden den Kleinmengenzuschlag erlassen bekommen, eine längere Bestellfrist für die Lieferung am nächsten Tag erhalten oder von einem erweiterten Rückgaberecht profitieren. Diese exklusiven Vorteile machen es besonders attraktiv, Mitglied eines Loyalitätsprogramm zu sein.