Wir schauen ein paar Jahre zurück: Mit der stetig wachsenden Anzahl an Produkten in Onlineshops wurde es für Nutzer immer schwieriger und zeitaufwendiger, das passende Produkt zu finden. Die Lösung? Suchfilter. Heute sind sie fester Bestandteil jedes funktionalen Onlineshops.
Mit den aktuellen Fortschritten im Bereich der künstlichen Intelligenz, massgeblich vorangetrieben durch OpenAI mit ChatGPT, entwickelt sich die Interaktion zwischen Mensch und Maschine zunehmend zu einem echten Dialog. Für den E-Commerce bedeutet das ein verändertes Nutzerverhalten – weg von der herkömmlichen Bedienung eines Systems, hin zu einem interaktiven Gespräch. Das bedeutet konkret: Suchanfragen werden komplexer, da die Nutzer erwarten, dass das System in der Lage ist, ihre Anforderungen zu verstehen und zu verarbeiten. Navigieren und Filtern würde damit an Bedeutung verlieren.
Ich habe einige bekannte Onlineshops getestet, um zu sehen, wie gut sie jetzt schon mit „komplexeren“ Suchanfragen umgehen können – wobei die Komplexität bewusst gering gehalten wurde. Für den Test suchte ich nach einem 14-Zoll-Notebook mit einem i7-Prozessor und mindestens 16 GB RAM mit folgender Anfrage: „Notebook 14 Zoll, i7 Prozessor, mind. 16 GB RAM“.
Die Ergebnisse sind insgesamt nicht zufriedenstellend
Amazon zeigt mir zwei gesponserte Beiträge, welche nicht der Suchanfrage entsprechen. Danach kommen jedoch zwei passende Vorschläge.
Brack und Fust geben leider keine Resultate aus:
Galaxus versteht zumindest, dass ich ein Notebook suche:
Mediamarkt liefert mir gleich zwei passende Vorschläge. Nicht alle Vorschläge entsprechen der Suchanfrage, aber die interessanten Notebooks sind immerhin an erster Stelle:
Dieser kleine Test lässt keine Aussage über die grundsätzliche Qualität der Suchresultate zu, dennoch zeigt der Test auf, dass die Händler sehr unterschiedlich mit dieser Thematik umgehen. Unterschätzen viele Händler die Veränderungen im Nutzerverhalten oder überschätze ich die Auswirkungen auf die Interaktion in Onlineshops?
Mich hat auch interessiert, wie gut ChatGPT diese Suchanfrage meistert und ob kaufbare Angebote vorgeschlagen werden. ChatGPT 4o lieferte mir die unten gezeigten Ergebnisse. Leider schafft es 4o noch nicht, die aktuellsten Daten zu verwenden. In meinem Test stimmten die Preise nicht immer mit den Preisen auf den verlinkten Shops überein. Bemerkenswert ist die starke Position von Mediamarkt.
Vermutlich wird es nicht mehr lange dauern, bis ChatGPT oder Google Gemini als vollwertige Shopping-Assistenten eingesetzt werden können. Einen Schritt weiter ist perplexity mit dem kürzlich präsentierten KI-Einkaufsassistenten. Die News dazu gibt es hier: https://www.perplexity.ai/de/hub/blog/shop-like-a-pro
Sehr guter Blog Artikel!