Mit Predictive Maintenance die Kundenbindung stärken

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Predictive Maintenance bezeichnet die vorausschauende Wartung von Anlagen und Maschinen. Diese Form der Wartung ist im B2B-Kontext bekannt, bei hochpreisigen Investitionsgütern. Möglich wurde diese Form der Wartung erst mit der zunehmenden Digitalisierung.

Denn Vorbedingung für die Predictive Maintenance ist die Ausrüstung der Anlagen und Maschinen mit Sensoren, welche Messwerte zum aktuellen Systemstatus sammeln und diese übermitteln. Dies in Echtzeit. Anhand dieser Daten und basierend auf den Erfahrungswerten mit den Maschinen lässt sich prognostizieren, wie lange die Maschine einwandfrei arbeitet. Daraus wiederum lässt sich der optimale Wartungszeitpunkt sowie die zu erledigenden Wartungsarbeiten ableiten.

Vorteile der Predictive Maintenance

Um die Vorteile dieser Wartungsmethode zu verstehen, lohnt es sich, deren zwei Alternativen zu betrachten.

Dies ist zum einen die Preventive Maintenance. Das ist eine präventive Wartung, wie diese beispielsweise vom Ölwechsel beim Auto bekannt ist. Die Wartung erfolgt dabei in vorgegebenen Zyklen. Um auf die Analogie mit dem Auto zurückzugreifen: Alle 15’000 gefahrenen Kilometer ist ein Ölwechsel notwendig. Damit lässt sich ein störungsfreier Einsatz mehrheitlich sicherstellen. Doch es wird tendenziell zu früh und zu viel gewartet, was unnötig hohe Wartungskosten verursacht.

Zum anderen ist dies die Reactive Maintenance, die reaktive Wartung. Im Klartext bedeutet dies, es wird gewartet, bis eine Anlage oder Maschine nicht mehr funktioniert und sie wird dann repariert. Dadurch werden oft lange Ausfallzeiten verursacht. Ausfallzeiten wiederum bedeuten hohe Ausfallkosten, die es nach Möglichkeit zu vermeiden gilt.

Vergleich der Wartungsarten Preventive, Reactive und Predictive Maintenance

Die Vorteile der Predictive Maintenance sind nach diesem Vergleich einfach abzuleiten: Durch die auf den Maschinenzustand abgestimmte Wartung wird weder zu früh noch zu spät gewartet. Reparaturen lassen sich damit auf ein Minimum reduzieren. Dies wirkt sich positiv auf die Ausfallzeiten sowie die Ausfallkosten aus.

Lock-in-Effekt verstärken durch Predictive Maintenance

Mit einem Service wie der Predictive Maintenance lässt sich die Kundenbeziehung stärken und vertiefen. Einerseits bietet die Predictive Maintenance den Kunden einen wirklichen Mehrwert. Andererseits sind die Kunden auf den Hersteller der Maschine angewiesen. Denn diese verfügen über das Knowhow, die Messdaten der Sensoren zu interpretieren, entsprechende Schlussfolgerungen bezüglich des Maschinenzustandes zu ziehen und mit den passenden Massnahmen zu reagieren.

Zu beobachten ist die Verstärkung des Lock-in-Effektes. Maschinen und Anlagen welche heute mittels Predictive Maintenance gewartet werden, sind oft hochpreisige Investitionsgüter mit einer Lebensdauer von mehreren Jahren bis Jahrzehnten. Dies bedeutet dass hohe Wechselkosten entstehen, wenn Maschinen und Anlagen von einem anderen Anbietenden bezogen werden sollen. Zusätzlich verstärkt das Knowhow, welches die Anbietenden über die Maschinen und Anlagen besitzen, den Lock-in-Effekt.

Geschäftsmodelle für die Predictive Maintenance

Mit diesen Voraussetzungen lassen sich nun verschiedene Geschäftsmodelle denken.

So kann der Service der Predictive Maintenance als Gesamtpaket verkauft werden. Dabei kann die Wartung der Anlagen und Maschinen vom Anbietenden durchgeführt werden. Es können aber auch die zur vorausschauenden Wartung benötigten Informationen verkauft werden, wenn Kunden die Wartungen oder kleinere Wartungsarbeiten selbst übernehmen möchten.

Die Leistungen können dabei in unterschiedlichen Spielformen angeboten werden. Denkbar ist dies in Form eines Abonnements, als Pay-per-Use oder als Flatrate.



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