New E-Food-Kid on the block: Was kann Alfies?

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Region Zürich aufgepasst. Die Ansage des neuen Online-Supermarktes und Blitzlieferant Alfies klingt vielversprechend: Lieferung innerhalb von 60 Minuten, kostenlose Lieferung ab CHF 59.- und Preise wie im Supermarkt.

Seit Ende Februar liefert Alfies Lebensmittel in Zürcher Haushalte. Jetzt knapp zwei Monaten nach dem Launch, schauen wir uns den new E-Food-Kid on the block genauer an, inklusive Testbestellung. 

Wer ist Alfies?

Das Start-up wurde 2016 in Österreich gegründet und ist seitdem erfolgreich in Wien und Graz aktiv. Mit Zürich bietet das Unternehmen seine Leistungen erstmals im Ausland an.

Die Gründer haben sich gemäss Salzburg24 für eine Expansion in die Schweiz entschieden wegen der sehr guten wirtschaftlichen Entwicklung und der starken Kaufkraft des Landes. Zudem sei in der Schweiz weniger Konkurrenz unterwegs als etwa in deutschen Städten. Wer den E-Food und Quick-Commerce in der Schweiz verfolgt, weiss, weshalb es nicht (mehr) viel Konkurrenz gibt. Der Schweizer Markt ist mit hohen Logistik- und Personalkosten sicher nicht einfach zu meistern.

Das Liefergebiet von Alfies in Zürich. Quelle: Alfies.ch

Kann sich Alfies als Blitzlieferdienst bewähren?

Kann man als Neuling im Markt mit dieser Preisgestaltung überleben? Auch STASH ist damals aggressiv gestartet, bevor dann die Mindestebestellmengen und die Liefergebühr eingeführt wurde.

Auch sonst stehen die Zeichen nicht gut für Blitzlieferdienste hierzulande: STASH war bis zu Alfies‘ Markteintritt noch der letzte «still standing» nach dem Aus von Hey Migrolino, avec now und Qwell Express, dem E-Food-Konzept von Coca-Cola HBC, das nun von Alfies abgelöst wurde.

Denn: Coca-Cola HBC ist seit November 2020 an Alfies beteiligt und somit kann davon ausgegangen werden, dass Alfies in der Schweiz dank Coca-Cola HBC und Vorgängerin Qwell Express auf eine gewisse logistische Power zurückgreifen kann.

Sortiment wie aus dem Schweizer Supermarkt?

Das Sortiment bietet sicherlich alle gängigen Lebensmittel, die man für den täglichen Gebraucht benötigt. (Zu unserem Ärger fehlen aber die Tortillas für unsere Fajitas-Test-Bestellung im Sortiment. Diese müssten wir dann evtl. bei STASH bestellen.)

Natürlich ist die Sortimentstiefe nicht ganz mit migros.ch oder coop.ch zu vergleichen. Beim Stöbern für unseren Testeinkauf finden wir aber eben alle gängigen Lebensmittel und Marken, die es in bekannten Schweizer Supermärkten zu kaufen gibt. Das Angebot ist laut Mitgründer Gunther Michl auch eher im oberen Preissegment angesiedelt. Ein paar Stichproben zeigen den gleichen Preis bei Alfies.ch verglichen mit Coop.ch und Migros.ch.

Milch und Fleisch kommt von Schweizer Herstellern – das gefällt uns. Was uns auch gefällt, ist ein Detail im Onlineshop: Mit kleinen Flaggen sieht die Kundin direkt, aus welchem Land das jeweilige Produkt stammt.

Länderflagge als Herkunftsdeklaration. — Quelle: Onlineshop alfies.ch

Spannend finden wir zudem die vorgeschlagenen Kochpakete für Unentschlossene oder Ideenlose oder das Rettungssäckli, bei dem alle Produkte einen kleine Schönheitsfehler oder eine kurze Haltbarkeit haben. Auch ein allfälliges Plus könnte der Verkauf von alkoholischen Getränken sein.

Kochpakete und Rettungssäckli. Quelle: Onlineshop alfies.ch

Der Onlineshop von Alfies ist schön und funktional, im Vergleich z.B. zu coop.ch spielt er aber (noch) nicht in der gleichen Liga. Ein gutes Beispiel: Bei Coop werden auf der Produktdetailseite ähnliche oder verwandte Produkte angezeigt und auch die Filter (und somit die Produktdaten) sind um einiges ausgeklügelter.

Ein bisschen Heimat darf nicht fehlen, deshalb gibt es eine Auswahl an Spezialitäten aus Österreich, darunter einige Weine. Vielleicht bieten die Produkte dank tiefen Einkaufspreisen einen strategischen Nutzen. Zusätzlich gibt es auch jeweils eine Kategorie für italienische, asiatische und südosteuropäische Spezialitäten.

Spezialitäten-Seite mit Produkten aus Österreich. Quelle: Onlineshop alfies.ch

 

Testbestellung

Mit dem kleinen Mindestbestellwert von CHF 29.- sowie der kostenlosen Lieferung ab CHF 59.- bietet Alfie für Kunden schon ein sehr attraktives Preismodell an. Bei Coop (Mindestbestellwert CHF 99.90 und kostenlose Lieferung ab CHF 200.-) und Migros (Mindestbestellwert CHF 99.- und kostenloste Lieferung ab CHF 240.- am Mittwoch und Donnerstag) fallen deutlich höhere Kosten an.

Unsere Testbestellung liegt unter der Grenze von CHF 59.- und somit müssen wir noch die Liefergebühr von CHF 4.95 bezahlen. Die Lieferung kommt per Kurier genau innerhalb von einer Stunde bei uns an, ohne dass wir die CHF 2.95 zu bezahlen, mit denen eine Lieferung innert 60 Minuten garantiert ist. (Ansonsten liefert Alfies innerhalb von 60-120 Minuten). Fleisch und Milch sind in einer Kühlbox transportiert worden und werden erst vor meiner Haustür ausgepackt und mir übergeben.

Die Bestellung kommt nach 60 Minuten frisch an.

Erstes Fazit

Ein spannendes Unternehmen mit einem starken Partner in der Beteiligung, gute Shopping- und Liefer-Experience und das Sortiment ist alltagstauglicher als bei STASH. Im Mai erscheint unser Update zum Schweizer E-Food, wir sind gespannt, was sich sonst noch in der Szene getan hat in den letzten 12 Monaten. Hier geht es als „Vorbereitung“ zum letztjährigen Beitrag über den Schweizer E-Food und Quick-Commerce.



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