Elastic Paths etwas eigenartiges Verständnis von Web 2.0 (in eigener Sache)

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Am 13.4. veröffentlichten wir den Beitrag „10 einfache Tipps zur Vermeidung von Warenkorb Abbrüchen“ – eine Übersetzung und Erweiterung eines lesenswerten Beitrages von Elastic Path aus den USA. Dieser Inhalt musste jedoch nachträglich nun entfernt werden. Nach Abklärungen rsp. nach der unmissverständlichen Aufforderung durch Elastic Path dürfen deren Blogpostings nur mit max. 1 Absatz wiedergegeben werden.

Die ansonsten als innovativ geltende Elastic Path scheint hier jedoch eine mehr als eigenwillige Auslegung von Web 2.0 zu haben, wie sie jüngst nur von Verlegern alter Schule noch aufrecht erhalten wird. Irgendwie scheint man bei Elastic Path den Unterschied zwischen Sharing und Stealing nicht begriffen zu haben. Und auch nicht, dass sie mit Beiträgen wie in diesem Blog einen Mehrwert in Form einer Übersetzung sowie Anreicherung durch eigene Gedanken und zusätzliche Verweise erzielen. Der Beitrag verlinkte notabene mehrfach auf das Original zurück und sorgte dafür für potentiellen Mehrtraffic.

Der nachfolgenden (leicht gekürzten und konsolidierten) Korrespondenz ging eine E-Mail Anfrage meinerseits an die Autorin voraus mit der Bitte um das Einverständnis (idR. eine reine Formsache), den Beitrag zu zitieren und die wichtigsten Erkenntnisse zu übersetzen. Selbstverständlich unter Nennung der Quelle und (mehrfacher) Verlinkung zum Originalbeitrag:

I’m sorry, there seems to be a misunderstanding. You may not translate the entire post, only up to one paragraph as a quotation (maximum), with a link back to our site.Please modify this post, thanks.

I must be firm on our policy but also explain the reason why we have it. The blog posts I write are property of my employer. I receive a salary to write for Get Elastic by Elastic Path Software.

When another site takes what I have worked hard to create and what Elastic Path has paid me for, and reprints it, translates it or, as in the case of your posting, paraphrases my ideas, this is not fair to my employer.

I hope you understand that I am not trying to be unreasonable, but out of respect for my employer I have made this policy as I do get many inquiries for reprint and translation and have turned them all down also, with the concession that one paragraph may be quoted, with a link back to my article as a form of Web 2.0 sharing of ideas.

I hope this clears up my policy, that this is the stand I have to take in respect for my employer and I appreciate your willingness to comply.

Aber als Arbeitgeber kann man sich so loyale Mitarbeiter/Innen eigentlich nur wünschen 😉



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Thomas Lang, Betriebsökonom und Wirtschaftsinformatiker, unterstützte Unternehmen bei der Strategieentwicklung von digitalen Vertriebsmodellen, beim Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen, bei Expertisen rund um Onlinehandel und der operativen Umsetzung im Bereich Organisation, Prozesse, Innovation, Change-Management und Unternehmenskultur. Er ist Gründer der Carpathia AG, der unabhängigen und neutralen Unternehmensberatung für Digital-Business, E-Commerce und Digitale Transformation im Handel. Zudem ist er Autor von zahlreichen Fachartikeln und -studien, Dozent für Online-Vertriebsmodelle an verschiedenen Hochschulen sowie gefragter Keynote-Speaker zu E-Commerce und Digital Transformation im Handel. Er ist Initiator und Organisator der Connect - Digital Commerce Conference sowie des Digital Commerce Awards. Der von ihm gegründete Carpathia Digital-Business-Blog (https://blog.carpathia.ch) zählt im deutsch-sprachigen Raum zu den wichtigsten unabhängigen Publikationen im Digitalen Handel. Medien bezeichnen ihn als digitalen Vordenker, zitieren und interviewen ihn regelmässig . Am Mittwoch 17. November hat Thomas Lang für immer die Augen geschlossen.

2 KOMMENTARE

  1. Die Antwort von Elastic Path ist richtig so. Web 2.0 heißt nicht, dass man einfach einen Inhalt nehmen kann und damit anstellt, was man möchte. Zitatrecht, Urheberrecht usw. behalten weiterhin ihre Gültigkeit.

  2. Danke für den Diskussionsbeitrag Maik Handke

    Ich wollte auch nicht die Richtigkeit der Antwort von Elastic Path in Frage stellen sondern vielmehr das Unverständnis zum Ausdruck bringen.

    Selbstverständlich steht es Elastic Path frei über die Verwendung ihrer Artikel zu entscheiden. Aus diesem Grund habe ich auch vorgängig um die Autorisierung angefragt und nach der ursprünglichen Antwort auch den Artikel nicht 1:1 wiedergegeben, sondern nur in deutscher Sprache zusammengefasst.

    Mein Unverständnis gilt vielmehr der Tatsache, dass es sich bei Elastic Path um eine Firma handelt von der ich ausging, dass sie wisse, wie die neuen Medien funktionierten, da sie auch in diesem Bereich tätig ist. Und dass es nur zum eigenen Nutzen ist, dass eigene Beiträge ein grösseres Publikum erreichen.

    Ich frage gelgentlich andere Autoren an, ob ich einen Beitrag wiedergeben darf und bin bis anhin immer auf positive Zustimmung gestossen. Zudem erhalte auch ich oft Anfragen, ob Artikel wiedergegeben werden dürfen und sehe dies nur als Bereicherung an. Zum einen für die Leser und zum anderen für die Informationsverbreitung.

    Aber wie Sie richtig schreiben, haben Zitatrecht, Urheberrecht usw. selbstverständlich auch in Web 2.0 ihre Gültigkeit, das will ich nicht in Abrede stellen.

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