Zalando in Zahlen: Wachstum um jeden Preis zu Lasten des Profits

0
3824

Die heute publizierten offiziellen Zahlen zum 1. Quartal von Zalando zeugen von einem; Wachstum um jeden Preis. Und der Preis, der gerade bezahlt wird heisst, praktischer Verzicht auf Profit.

Die EBIT-Marge betrug bei einem Konzern-Umsatz von EUR 1.2 Milliarden gerade noch EUR 400’000 (Vorjahresquartal EUR 20 Mio). Zalando hat zudem seine Reportingstruktur überarbeitet.

Das Wachstum ist nach wie vor ungehalten und beträgt konzernweit im 1. Quartal 2018 satte 22%. Der DACH-Raum konnte auf dem bereits hohen Niveau um weitere 16.2% zulegen währenddessen die restlichen Länder um über 24% umsatzseitig gewachsen sind.

Umsatz-Entwicklung 1. Quartal bei den Fashion-Stores - Quelle: Zalando
Umsatz-Entwicklung 1. Quartal bei den Fashion-Stores – Quelle: Zalando

Zalando Co-CEO erklärt das Wachstum bei quasi Null Profit gegenüber dem Handelsblatt wie folgt:

Ritter erklärt die schlechte Marge beim Start ins neue Jahr mit dem zu warmen Winter, der Zalando zwang, die Mäntel und Jacken mit höheren Rabatten als sonst zu verkaufen.

Auch die vielen jungen Kunden sind eine Herausforderung, weil sie hauptsächlich mit ihrem Smartphone einkaufen und dabei sehr aufs Geld achten. So sinkt der Umsatz pro Einkauf.

Zalando investiert weiterhin massiv in die Logistik, was sich auch in den weiter deutlich angestiegenen Fulfillment-Kosten niederschlägt. Anderseits sind die Marketing-Kosten bei Zalando wohl auf einem historischen Tiefstwert mit einer Höhe von 6.9% vom Umsatz.

Und die Conversion-Rate (Verhältnis Orders zu Visits) konnte weiter auf 3.6% gesteigert werden ggü. dem Vorjahresquartal von 3.2% rsp. den 3.53% für das Jahr 2017.

Entwicklung KPIs - Quelle: Zalando
Entwicklung KPIs – Quelle: Zalando


letzter ArtikelShop Usability Award 2018: Das sind Deutschlands nutzerfreundlichste Onlineshops
nächster ArtikelDouble-Feature Amazon und Alibaba/Tmall an der Connect – Digital Commerce Conference
Thomas Lang, Betriebsökonom und Wirtschaftsinformatiker, unterstützte Unternehmen bei der Strategieentwicklung von digitalen Vertriebsmodellen, beim Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen, bei Expertisen rund um Onlinehandel und der operativen Umsetzung im Bereich Organisation, Prozesse, Innovation, Change-Management und Unternehmenskultur. Er ist Gründer der Carpathia AG, der unabhängigen und neutralen Unternehmensberatung für Digital-Business, E-Commerce und Digitale Transformation im Handel. Zudem ist er Autor von zahlreichen Fachartikeln und -studien, Dozent für Online-Vertriebsmodelle an verschiedenen Hochschulen sowie gefragter Keynote-Speaker zu E-Commerce und Digital Transformation im Handel. Er ist Initiator und Organisator der Connect - Digital Commerce Conference sowie des Digital Commerce Awards. Der von ihm gegründete Carpathia Digital-Business-Blog (https://blog.carpathia.ch) zählt im deutsch-sprachigen Raum zu den wichtigsten unabhängigen Publikationen im Digitalen Handel. Medien bezeichnen ihn als digitalen Vordenker, zitieren und interviewen ihn regelmässig . Am Mittwoch 17. November hat Thomas Lang für immer die Augen geschlossen.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Bitte fügen Sie ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie ihren Namen hier ein