Der Online-Lebensmittelhandel wird in diesem Jahr Corona bedingt einen Wachstumsschub sondergleichen erleben. Sowohl LeShop wie auch Coop.ch und Farmy.ch dürften ein Umsatzwachstum von insgesamt einem Drittel per Jahresende verzeichnen nach aktuellem Stand.
Quasi im Schatten dieser Entwicklung haben die Onlineanteile der Liefer-Dienste von zubereiteten Speisen aus Restaurants eine Aufholjagd hingelegt und innert gerade Mal nur fünf Jahren die Online-Supermärkte überholt.
![eFood Umsätze von Online-Supermärkten im Vergleich zu den Food-Lieferdiensten / Quelle: Dominique Locher](https://blog.carpathia.ch/wp-content/uploads/sites/3/2020/09/200927_carpathia-blog-no-cooking_home-cooking-market_dominique-locher.jpg)
Vergleich und Prognose für 2020 stammen von Dominique Locher, dem Mit-Gründer und ehemaligen CEO von LeShop, heutigem Investor und VR bei Farmy und Advisor bei weiteren internationalen eFood Dienstleistern. Gemeinsam haben wir diese Entwicklung und Prognose validiert.
Die Umsätze der Online-Supermärkte dürften in der Schweiz dieses Jahr etwa eine halbe Milliarde Franken erreichen. Ebenfalls durch Corona befeuert werden die Lieferdienste in der Schweiz online bestellte zubereitete Speisen im Rekordumfang von etwa CHF 680 Mio. in die Schweizer Haushalte liefern (der Gesamtumsatz der Lieferdienste in der Schweiz soll dieses Jahr gesamthaft On- und Offline bei etwa 1.4 Mrd liegen).
Klar lassen sich diese beiden Marktgrössen nur eingeschränkt miteinander vergleichen. Aus Konsumentensicht heisst dies jedoch, dass Frau und Herr Schweizer dieses Jahr Lebensmittel – ob aus dem Restaurant oder selber gekocht – im Wert von CHF 1.2 Milliarden online bestellen und diese Summe nicht mehr im stationären Lebensmittel-Detailhandel ausgeben.
Der gesamte reine Online-Lebensmittelhandel – also ohne Food-Delivery – dürfte dieses Jahr deutlich über einer Milliarde Franken liegen. Eine halbe Milliarde von den Online-Supermärkten (vgl. oben), dazu kommt die obligate Drittel-Milliarde von Nespresso und einen ähnlichen Umfang dürften die Online-Weinhändler und weitere Akteure beitragen.
Online-Food aus Konsumentensicht – also inklusive den Food-Delivery-Services – entwickelt sich mittlerweile in Richtung zwei Milliarden Geschäft.