Update 2. April 2013: Bei dieser „postalischen Innovation“ handelte es sich um einen April-Scherz. Danke für’s Mitmachen und -lachen.
Logistik ist Key und die Schweizer Post überrascht fast im Monatstakt mit neuen Dienstleistungen. Bis Ende Jahr sollen die ersten Paketautomaten in Betrieb genommen werden und ab dem 1. Mai wird es gar möglich sein, sich seine online gekauften Waren am Abend oder am Samstag zustellen zu lassen.
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Um der gestiegenen Anonymisierung und Automatisierung etwas entgegenzusetzen, spielt die Post nun einen weiteren Trumpf im Zahlungsbereich aus, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der neu erlangten Banklizenz.
Denn bereits heute einen Monat vor der Abendzustellung kommt Same Day Payment. Dies nach Aussagen der Schweizer Post auch als Kampfansage um das „Logistik ist Key“ Thema Same Day Delivery, wo auch andere Big Player tatkräftig mitmischen wie zB Google, wo man vergangene Woche den Pilotbetrieb in San Francisco lanciert hat.
Um was geht’s bei Same Day Payment?
Die Schweiz ist nicht nur ein Volk von Mietern und Rechnungszahlern (87% Rechnungsanteil im Versandhandel). Die Schweizer ziehen es gar vor, auch im Distanzhandel bar zu zahlen. Über den neuen Same Day Payment Service kann noch im Checkout ein Postbote in der Nähe lokalisiert werden, der dann auf dem schnellstmöglichen Weg zum Onlinekäufer findet und den Bestellbetrag bar oder via Postcard vor Ort einkassiert.
Damit schliesst die Post ein weiteres wichtiges Element in der Onlinehandels- und Payment-Kette; der Kunde zahlt über seine bevorzugte Methode, der Händler hat die Gewähr, dass der Betrag eingezogen wird und die Post hat einen zusätzlichen Touchpoint und wichtigen Kundenkontakt.
Technisch wurde dies mit einer White-Labelling Lösung von MyTaxi gelöst; alle Zustellmitarbeiter verfügen neu über ein Smartphone mit installierter SDP13-App. Ein raffinierter Algorithmus berechnet in Echtzeit Position vom Onlinekäufer und dem nächsten Post-Mitarbeiter und avisiert diesen umgehend.
Die Idee vom „Same Day Payment“ kommt bekanntlich aus jenem Think Tank der Post, die im letzten Herbst den „Delivering Fashion Consultant“ eingeführt hat: die speziell ausgebildeten Paketauslieferer, die die Empfängerin von Ackermann-, Zalando- und anderen Lieferungen bei der Beurteilung der gelieferten Kleider und Schuhe hilft. Gegen eine kleine Gebühr werden auch kleine Näharbeiten (CHF 12.00) ausgeführt und ein 2-minütiges Video erstellt und aufs Facebook-Profil der Kundin gestellt (17.50). Beide Zusatzdienstleistungen können übrigens mit Briefmarken bezahlt werden.
In diesem Zusammenhang sollten aber auch die Aktivitäten von Valora erwähnt werden. Diese testen ab Mitte Jahr das Twitterpayment. Damit können Beträge bis zu 500 Franken direkt an einen Kiosk übermittelt werden, wo diese dann zur Auszahlung gelangen.
Der Twitter besteht lediglich aus @(Geldempfänger), @(Kiosk welcher die Auszahlung vornimmt) und #(Betrag).
Bereits ab Juni 2013 sollen in einem Testbetrieb einzelne Gehälter von Kioskangestellten so ausbezahlt werden.
Das Beste am neuen Service erwähnt der Bericht von Carpathia gar nicht: Die Post wird aufgrund der Zahlungserfahrungen und des geplanten Widerrufsrechts sogar in der Lage sein ein yesterday-payment anzubieten: Bezahlen bevor man bestellt. Am nächsten Tag wird es dann wieder gutgeschrieben, wenn man doch nichts bestellt.
…dies ganz im Sinne von Amazon’s neuem Yesterday Shipping Service
Online Barzahlen ist in Deutschland bereits Realität mit dem Startup http://www.barzahlen.de
Da bezahlt man jedoch in Partnerfilialen, wie der Drogerie oder dem Kiosk um die Ecke. Das scheint mir auch ein wesentlich sinnvolleres Modell, als einen Postboten im Bereitschaftsdienst zu haben, der den ganzen Tag durch die Stadt jagt um Geld einzusammeln.
Wird der Postbote zum Geldtransporter, muss man zukünftig ja auch gar keine Hochsicherheitsgeldtransporte mehr überfallen, sondern nur noch den Postboten auf seinem Motorrad,
Wenn ich mir das so überlege, stimmt das natürlich. Das mit der Sicherheit ist wirklich nicht ganz zu vernachlässigen. Evtl. liegt’s ja auch am heutigen Datum, dass man das nicht so genau nahm 😉