Onlinehandel Schweiz – Studienergebnisse

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Am vergangenen Dienstag wurden am St. Galler Internettag – durchgeführt im zürcherischen Rüschlikon – die Ergebnisse der alle zwei Jahre durchgeführten HSG-Studie zur Internetnutzung Schweiz vorgestellt. Von der „magischen Zahl“ – dem Onlineumsatz von CHF 8.68 Mrd. – wurde bereits berichtet.

Nachfolgend einige ausgewählte Ergebnisse aus der Studie:

Online-Wachstum durch Vielkäufer getrieben

Das Wachstum von 48% über zwei Jahre im Schweizer Onlinehandel (Services und Güter) wird vor allem durch Vielkäufer getrieben:

Demnach bestreiten die 300’000 als Vielkäufer identifizierten Nutzer knapp 80% des gesamten Schweizer Onlinehandels. Vielkäufer sind nach Terminologie der Studie Nutzer, die mindestens einmal wöchentlich einen Einkauf tätigen. Hingegen kaufen Mehrfachkäufer mind. halbjährlich und Einfachkäufer nur einmal pro Jahr.

Silver Surfer sind die umsatzstärksten Kunden

Die über 55-jährigen Internetnutzer, gemeinhin als Silver-Surfer bekannt, haben in den vergangenen 2 Jahren am stärksten zugelegt und ihre Onlineumsätze mehr als verdoppelt. Diese Käufergruppe gilt als kaufkräftig, jedoch auch als kritisch gem. anderen Untersuchungen. Laut der HSG ist es jedoch auch die Zielgruppe, die im Vergleich am wenigsten auf den Preis achtet.

Der neue Auswahlprozess

Interessant ebenfalls die neuen Markenkontaktpunkte. Wo wir in unserer Branche ja schon länger immer wieder darauf hinweisen, wird nun auch von der renommierten HSG bestätigt. Der Auswahlprozess ändert sich. War es früher ein ganz klarer Entscheidungstrichter, ist es heute ein iterativer Prozess. Und dieser neue Prozess setzt eine starke Vernetzung und Integration sozialer Netzwerke wie Twitter und Facebook voraus. Entscheidungen zur Marken- und Produktwahl erfolgen vermehrt im Austausch mit dem sozialen Graphen.

Fazit

Als Fazit zur Internetnutzung der vergangenen 10 Jahre in der Schweiz schliesst die HSG-Studie wie folgt:

  • Das Internet ist heute fester Bestandteil unseres Lebens. Die Alltagseffizienz ist gestiegen.
  • Das Informations-Internet hat sich zum sozialen Internet entwickelt und verändert dadurch nicht nur das soziale Miteinander.
  • E-Commerce hat in 10 Jahren fast 10% zum Schweizer Handelsvolumen hinzugefügt und baut künftig mit dem Trend zum Cross-Channel Management seinen Wertschöpfungsanteil zulasten stationärer Händler aus.
  • Mit M-Commerce findet die Unterscheidung zwischen Online-Handel und stationärem Geschäft nur noch in den Managerköpfen statt.

Die gesamte Studie ist kostenpflichtig und kann online direkt bestellt werden bei der Universität St. Gallen.



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Thomas Lang, Betriebsökonom und Wirtschaftsinformatiker, unterstützte Unternehmen bei der Strategieentwicklung von digitalen Vertriebsmodellen, beim Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen, bei Expertisen rund um Onlinehandel und der operativen Umsetzung im Bereich Organisation, Prozesse, Innovation, Change-Management und Unternehmenskultur. Er ist Gründer der Carpathia AG, der unabhängigen und neutralen Unternehmensberatung für Digital-Business, E-Commerce und Digitale Transformation im Handel. Zudem ist er Autor von zahlreichen Fachartikeln und -studien, Dozent für Online-Vertriebsmodelle an verschiedenen Hochschulen sowie gefragter Keynote-Speaker zu E-Commerce und Digital Transformation im Handel. Er ist Initiator und Organisator der Connect - Digital Commerce Conference sowie des Digital Commerce Awards. Der von ihm gegründete Carpathia Digital-Business-Blog (https://blog.carpathia.ch) zählt im deutsch-sprachigen Raum zu den wichtigsten unabhängigen Publikationen im Digitalen Handel. Medien bezeichnen ihn als digitalen Vordenker, zitieren und interviewen ihn regelmässig . Am Mittwoch 17. November hat Thomas Lang für immer die Augen geschlossen.

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