Die heute morgen publizierten Zahlen zum Schweizer Onlineumsatz 2013 zeigen, dass der Schweizer E-Commerce zwar wächst, aber das Wachstum von aktuell 14% zu einem bedeutender werdenden Anteil aus dem Ausland kommt.
Von den CHF 6.45 Mrd. (inkl. der 200 Mio die an die Abholstationen geliefert wurden) stammt schon eine Milliarde aus dem Ausland:
- CHF 800 Mio. (+33% / 2012: 600 Mio) Importe aus dem Ausland von ausländischen Plattformen, die keine Niederlassung in der Schweiz haben und beispielsweise auch die Importformalitäten und MwSt dem Konsumenten überlassen (zB. Amazon). Ein Zalando.ch wird als Schweizer Händler deklariert, da der Verkauf in der Schweiz stattfinden und der Händler für die Verzollung zuständig ist.
- CHF 200 Mio (kein Vorjahreswert, geschätzt ebenfalls + 30%) Lieferungen aus dem Ausland an eine grenznahe Abholstation.
Welches sind die grössten ausländischen Händler oder Sortimente?
Die Milliarde dürfte knapp zur Hälfte auf das Konto von Amazon gehen mit ca. CHF 300 – 500 Mio. (.de für die Deutschschweiz aber auch .it und .fr sowie .uk/.com für die anderen Schweizer Landesteile).
Unter der Annahme, dass Amazon.de ca. 350 Mio. an Waren in die Schweiz verschickt, ist das immer noch verschwindend klein bis bedeutungslos im Vergleich mit dem Deutschland-Umsatz 2013 von USD 10.5 Mrd (ca. CHF 9.5 Mrd.). Amazon.de würde demnach ca. 3% seines Umsatzes mit der Schweiz machen.
Die von uns geschätzten CHF 250 Mio von Zalando.ch können hier nicht dazugerechnet werden, da sie als Schweizer Umsatz gelten. Dennoch ist nach Expertenmeinung davon auszugehen, dass etwa CHF 30-40 Mio. von Zalando.de und anderen Ländergesellschaften stammen könnten.
Der grosse Rest dürfte sich auf eine Vielzahl von Shops verteilen, die vornehmlich im Textilbereich tätig sind. Direktimporte von Markenkleidern und dergleichen. Nicht zu vernachlässigen ist der Trend in der Gesellschaft, Nahrungsergänzung und Medikamente (illegal) aus dem Ausland zu ordern – auszugehen ist von einer hohen Dunkelziffer und entsprechenden Umsätzen.