Von siroop zu Microspot: Was ist von Coops neuem Marktplatz zu erwarten? – Videomitschnitt der #dcomzh

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Die Teilnehmer der diesjährigen Connect – Digital Commerce Conference vom 22. Mai hatten die seltene Gelegenheit, direkt vom Leiter der Division Interdiscount Pierre Wenger die weitere E-Commerce Ausrichtung von Coop zu erfahren.

Mit der Auflösung von siroop Mitte letzten Jahres, wurde zeitgleich bekanntgegeben, dass stattdessen der zu Interdiscount gehörende Onlineshop Microspot zur Coop Non-Food Plattform ausgebaut wird. Ein Jahr später stellt sich Pierre Wenger nun im 1:1 Interview den brennenden Fragen von Thomas Lang und Malte Polzin.

Learnings von siroop

Als erstes möchte Thomas Lang, der sich stets als Befürworter von siroop zu erkennen gab, wissen, welche Learnings aus dem Startup-Projekt gewonnen werden konnten und wie sich diese auf die Gestaltung von Microspot als Marktplatz auswirken.

Pierre Wenger meint hierzu, dass vor allem zu technologischen und organisations-kulturellen Themen wertvolle Erfahrungen zu Do’s und Don’ts gesammelt werden konnten. Des Weiteren würden eine konsequente Automatisierung und Standardisierung der E-Commerce-Prozesse angestrebt und nur noch selektive Händleranbindungen für den Marktplatz verfolgt.

Sortimentsgestaltung & Positionierung

Bis vor kurzem war Microspot ein Onlinehändler mit klarem Profil: Heimelektronik zum tiefsten Preis. Der Ausbau zur Non-Food Plattform bedeutet nun aber ein grosser Sortimentsausbau mit neuen Warengruppen und angepasster Markt- und Kommunikations-Positionierung.

Wenger erklärt, dass in den nächsten Monaten ein schrittweiser Sortimentsausbau von aktuell 250’000 zu 750’000 Artikeln erfolge. Das Ziel sei dabei nicht das grösste Sortiment mit allem für jeden zu haben, sondern ein relevantes und kuratiertes Produktangebot.

Diesbezüglich zählt Microspot neben dem eigenen ausgebauten Category Management (+30 Neueinstellungen) insbesondere auch auf die Sortimentskompetenz der angeschlossenen Händler.

Aktuell sind über die Marktplatzfunktion 20 Händler angeschlossen, mit dem Ziel, diese Zahl innerhalb der nächsten Monate auf 40 zu verdoppeln. Das Microspot-Produktangebot richte sich klar nach dem Kunden aus und stelle sich aus eigenen Handelsprodukten und den erwähnten Marktplatz-Sortimenten zusammen, so Pierre Wenger.

Neben der bekannten Heimelektronik gibt es bereits heute ein vielfältiges Sortiment aus Freizeit & Sport, Beauty & Gesundheit oder Tierbedarf. Ob mittelfristig auch Lebensmittel in das Sortiment aufgenommen werden, wie dies z.B. Galaxus zuletzt mit der Flaschenpost.ch-Kooperation (17’000 Weine) aktiv vorantreibt, bleibt hingegen unklar.

Zur Frage der Marktpositionierung erklärt Wenger, dass eine attraktive Preisgestaltung auch in Zukunft ein wichtiges Ziel sei, neu jedoch mit zusätzlichen Leistungsangeboten auch andere Kundenbedürfnisse rund um den E-Commerce angegangen werden.

Marktchancen neben Galaxus/Digitec und Brack.ch

Zum Abschluss wollten die Fragesteller wissen, wie sich Microspot am Markt im Dreigestirn neben Brack.ch und Digitec/Galaxus differenziert. Für Pierre Wenger sind dabei folgende vier Punkte zentral:

  • Ein grosses relevantes Produktsortiment
  • Attraktive Preise
  • Eine hohe Geschwindigkeit über die gesamte Customer Journey hinweg (Reaktion Onlineshop, Bestellprozesse, Lieferzeiten)
  • Top Customer-Experience über gesamten Produktlebenszyklus

Diese vier Pfeiler sind es denn auch, anhand denen Microspot über die nächsten Jahre ein doppelt so starkes Wachstum wie der Markt erzielen möchte, wie Pierre Wenger abschliessend dem Publikum verrät.

Das Video des vollständigen 1:1-Interviews steht Ihnen hier zur Ansicht bereit:



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