Wie in den letzten Jahren haben wir uns auch in diesem Jahr die Versand- und Retourenkonditionen der Umsatzstärksten Schweizer Onlineshops angesehen. Unter die Lupe genommen haben wir die 30 Umsatzstärksten Onlineshops, Basis dafür ist das Umsatzposter 2019.
Weniger Onlineshops erheben immer Versandgebühren
Haben im 2018 noch knapp 30 Prozent der Onlineshops in jedem Fall Versandgebühren verlangt, ist dieser Anteil im 2019 auf 20 Prozent geschrumpft (Grafik 1). Dies zeigt, dass sich die Onlineshops den Bedürfnissen der Kunden anpassen. So sind gemäss diverser Studien, beispielsweise der im Mai erschienenen E-Commerce Studie von Y&R Wunderman, Versandkosten ein Conversion-Killer beim Onlineshopping.
Der Durchschnittliche Schwellenwert, ab welchem eine Bestellung gratis versendet wird ist im Vergleich zum letzten Jahr minimal angestiegen, von CHF 90.88 auf CHF 91.64. Ebenfalls angestiegen ist die Retourenfrist von durchschnittlich 30 Tagen auf 31 Tage (Grafik 2).
Die Lieferung am Folgetag ist bei 30 Prozent der Onlineshops Standard, dabei weisen ein Drittel der Anbieter Einschränkungen bezüglich der Produktauswahl aus. So gilt die Lieferung am Folgetag beispielsweise nur für Produkte, welche im Lager vorrätig sind oder per Post versandt werden können. Diese Einschränkung haben wir 2018 noch nicht erhoben. Leicht gestiegen ist auch die Zahl der Onlineshops, welche die Zustellung innert 24 Stunden oder schneller gegen eine Gebühr anbieten (Grafik 3).
Click & Collect – Ausbau der Abholstandorte
Mehr als die Hälfte der 30 Umsatzstärksten Onlineshops bieten die Möglichkeit an, bestellte Ware in der Filiale oder an einem festgelegten Standort abzuholen (Grafik 4).
Die Möglichkeit in der Filiale zu bezahlen ist bei gut 40 Prozent der Onlineshops möglich, resp. bei knapp 30 Prozent teilweise möglich. Teilweise möglich dann, wenn sich ein Onlineshop einem Pickup-Netz wie dem PickMup-Netz der Migros oder dem pickup-Netz von Coop angeschlossen hat. Bei einem solchen Netz ist es nicht möglich vor Ort zu bezahlen. Die Ware kann jedoch dann vor Ort bezahlt werden, wenn diese direkt in der Filiale des Händlers abgeholt wird. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der Onlineshops, welche die Zahlung in der Filiale erlauben oder teilweise ermöglichen um knappe 10 Prozentpunkte angestiegen (Grafik 5).
Die Anbieter welche mehr als 50 Abholstandorte anbieten haben im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent zugelegt (Grafik 6). Eine Indikation dafür, dass sich die Onlineshops vermehrt den Pickup-Netzen anschliessen und damit ihren Kunden eine grössere Auswahl an Abholstandorten anbieten.