Das in der Regel allgemein eher durchzogene 3. Quartal bei den Händlern war bei Zalando von Wachstum dominiert. Alleine in der DACH-Region konnte der Umsatz im Fashion Store (Onlineshop) um knapp 23% gesteigert werden gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Konzernweit legte Zalando umsatzseitig um 26.7% zu. Das GMV, das den Marktplatzanteil der teilnehmenden Händler und Hersteller inkludiert, konnte mit einem Plus von 24.6% um einen knappen Viertel zulegen was zeigt, dass die Plattformstrategie von Zalando greift.
Auch der EBIT entwickelte sich erfreulich nach einem schwierigen Vorjahresquartal. Im DACH-Raum resultierte eine bereinigte EBIT-Marge von 6% nachdem im 3. Quartal des Vorjahres mit -1.6% noch ein negatives Resultat vermeldet werden musste (Zalando in Zahlen: Immer mehr für immer weniger).
Apropos „Immer mehr für immer weniger„: Die durchschnittliche Warenkorbgrösse ist weiterhin rückläufig und betrug im vergangenen Quartal noch EUR 56.60 (-1.9% ggü. Vorjahr).
Auch dies mutmasslich einerseits ein Resultat der Plattformstrategie, dass sich die Bestellungen und deren Werte vermehrt verteilen, auch wenn kaum je so viel bestellt wurde in der Vergangenheit. Anderseits wohl auch dem extrem hohen Mobile-Anteil geschuldet der das Bestellen – gerne auch mehrfach untertags – so convenient macht und frühere grössere Bestellungen in mehrere kleinere verteilt. Notabene bei gleichbleibenden Prozesskosten.
Hingegen konnte die Anzahl Bestellungen um 25.4% gesteigert werden auf 34.7 Mio, die Anzahl aktiver Kunden auf 29.5 Mio (+ 17.5%), die Anzahl Bestellungen pro Kunde auf Jahresbasis erreichte den Rekordwert von 4.6 und erstmals in der Geschichte verzeichnete Zalando in den vergangenen 3 Monaten mehr als 1 Milliarde Besuche (Site-Visits).
Und auch der Mobile-Anteil (Smartphones und Tablets) steigt und steigt. Per Ende September belief sich der Anteil der Besuche die über mobile Endgeräte erfolgte auf sagenhafte 84.8%.
Finde die marketing spendings etwas zu hoch in Q2 & Q3. Bin gespannt ob sie kostenseitig in der Cyber week & Weihnachtsgeschäft wieder besser performen.
„On conversion, conversion rates have come down a bit as a result of our strong increase in traffic. We still are predominantly seeing organic traffic, but as we increased our marketing spend so much, obviously the share of paid traffic has increased. And typically, as you would expect, that leads to a lower conversion.“
https://finance.yahoo.com/news/edited-transcript-zal-earnings-conference-122352854.html
In Relation sind die Marketing-Spendings mit 8.1% vom Umsatz unverändert geblieben rsp. in Summe linear mit dem Umsatz gewachsen. Im Rahmen meines Lehrauftrages an der HSLU verfolge ich die Marketing-Spendings bereits seit Jahren und diese sind nach wie vor fast auf einem „historischen Tief“: