Globus ist heute mit seinem eigenen Onlineshop gestartet. Wurde dessen Nichtvorhandensein von Schild noch als Argument bei deren Übernahme durch Globus ins Feld geführt, so hat man heute seitens Globus nun Abhilfe geschaffen (Schild hat vor einigen Wochen ebenfalls neu gelaunched).

Die neue Plattform basiert laut Quelltext auf Hybris und das Layout kommt auf der Startseite sehr frisch und modern daher. Es verliert sich jedoch schnell, wenn es in die Sortimente geht und bietet dort wenig Alleinstellungsmerkmale. Es wirkt gar etwas düster durch den prominenten schwarzen CI/CD-Balken oben. Etwas, was Asos besser gelingt mit Farbtupfern im Contentbereich.
Layout und Funktionen
Im Bereich der sehr grossflächigen Produktpräsentationen scheint man sich bei PKZ (E-Commerce Champion 2014) inspiriert zu haben. Beim Konzept, bei den Models das Gesicht nicht komplett zu zeigen, wiederum bei Zalando.
Die Navigation ist grundsätzlich problemlos, hingegen hätte man sich bei den Filtern doch durchaus die eine oder andere Limitierung überlegen dürfen. Eine Liste mit gefühlt 50 Einträgen ohne Gruppierungs- und Orientierungsmöglichkeiten wirkt überfordernd. Auch das Infinite-Scrolling verunmöglicht es, den Footer zu erreichen, dass bei langen Kategorieseiten frustrierend wirkt.
Cross-Channel
Filialverfügbarkeiten sind allgegenwärtig und auch dem Thema Click & Collect hat man entsprechenden Raum gegönnt. Dem Thema SEO hingegen hat man leider etwas wenig Aufmerksamkeit geschenkt, wie der Title-Tag „Homepage“ auf der Startseite verrät oder prominente bestehende Links wie Boss-Jeans im neuen Shop im Nirvana landen. Unverständlich, wirft man so wertvolles „SEO-Kapital“ einfach weg.
Checkout mit Hürden

Der Checkout selber nicht ganz unkompliziert und viele Fragen, die nicht zwingend zu beantworten sind. So bspw. die immer sehr kritische Fragen nach dem Geburtsdatum, die bei Gloubs Pflicht ist, auch wenn kein Alkohol im Warenkorb ist. Es wird jedoch plausibel erklärt, warum diese Information nicht optional sei.
Ein anderer Fauxpas, der im E-Commerce immer gerne unterläuft; E-Mail Kommunikation als langweilige Text-Mails oder mit NoReply Absendern. Bei Globus trifft ersteres nicht zu.

Die Transaktionsmails sind ansprechend und informativ gestaltet. Leider werden sie von noreply@globus.ch verschickt was dem Kunden gerne suggeriert; „wir wollen von Dir nichts mehr hören“. Ich gehe mal davon aus, dass dies wohl nicht der Fall sein soll.
Zudem aussergewöhnlich, dass man die Shop-Registrierung per E-Mail Link bestätigen muss, also ein Double-Opt-In in den Shop. Wobei die Bestellung auch ohne diese Bestätigung durchläuft.
Und Mobile?

Gute Frage? Der heute live geschaltete Release ist nicht mobil fähig rsp. da wird wohl kaum Umsatz generiert werden können. Dies lässt darauf schliessen, dass man sich gegen eine Responsive-Version entschieden hat, was bei Onlineshops durchaus sinnvoll ist. Jedoch ist noch keine mobil-optimierte Version verfügbar.
Mobile Nutzer dürfen also hoffen oder nutzen einen anderen Fashion-Anbieter.
Fazit
Insgesamt sicher ein solider erster Wurf der noch zahlreiche Potentiale offenbart. Insbesondere auch auf kleinen Screens und Tablets. Da befinden sich – vor allem im Checkout – zu viele Call-to-Actions below the fold, was potentielle Conversion-Killer sind.
[…] von Hybris an einer E-Commerce Lösung zu arbeiten. Knapp ein Jahr nach der Übernahme von SCHILD lanciert Globus neu einen eigenen Onlineshop und führt SCHILD sowie deren E-Commerce Abteilung getrennt im Organigramm auf. Nichts wurde aus […]