Breuninger will ab sofort in der Schweiz mit seinem Onlineshop starten, nachdem das Stuttgarter Modehaus bereits seit rund 2 Jahren erfolgreich in Österreich online verkauft. Breuninger wächst nach eigenen Angaben schneller als der Gesamtmarkt und seine Positionierung im Premium- bis Luxussegment ist klar.
In der Schweizer wird sich Breuninger online damit gegen die noch Migros-Tochter Globus positionieren, die aktuell zum Verkauf steht (Globus, Interio, Depot, m-way: Migros wirft Ballast ab für neue Höhen im Onlinehandel).
Ob Breuninger den Zeitpunkt des Schweiz-Start bewusst gewählt hat just in dem Moment, wo Globus sehr mit sich selber beschäftigt ist? Bewusst hat man sich auf jeden Fall bereits früh als möglicher Käufer der Globus-Warenhäuser aus dem Rennen genommen und will die Schweiz nur online beliefern.
Die Zahlen können sich denn auch blicken lassen, wie Breuninger Chef Holger Blecker gegenüber dem Handelsblatt erklärt:
Wir haben im vergangenen Jahr rund 30 Prozent unseres Umsatzes im Onlinegeschäft erzielt und sehen uns damit in Deutschland als Marktführer im Premium- und Luxussegment.
Mit 30% Onlineanteil hat Breuninger klar die Nase vorn. Hierzulande dürfte keines der Warenhäuser (Manor, Globus, Coop City, Jelmoli etc.) bislang auch erst die 10% Marke erreicht haben. Und Breuninger investiert kräftig:
Wir haben gerade 150 Millionen Euro in ein neues Warendienstleistungszentrum in der Nähe von Stuttgart investiert.
Von dort aus werden wir alle unsere Onlineshops und stationären Häuser beliefern. Es hat genug Kapazitäten, um auch in den kommenden Jahren weiterzuwachsen.
Und Stuttgart liegt auch im 250km Gürtel um die Schweiz die mit gut eingespielten Prozessen eine Next-Day-Delivery zum Standard machen kann, womit viele Schweizer Shops primär im Fashionbereich nach wie vor Mühe bekunden.
Otto will weiter zuwarten
Ganz anders die Ambitionen beim grossen deutschen Versandhändler Otto, der seinen Start in der Schweiz noch in diesem Februar auf den aktuellen Sommer angekündigt hat. Wie die Handelszeitung schreibt, liegt man weiterhin im Rechtstreit mit dem Schweizer Discounter Otto’s wo das Bundesgericht das Verfahren gegen den deutschen Otto Konzern in Teilen guthiess und dieses ans Kantonsgericht Luzern zurückschob.
Damit könne man in der Schweiz frühestens 2020, eher aber 2021 starten, meint Harald Gutschi, Geschäftsführer der österreichischen Otto-Tochter Unito, die für die Otto-Geschäfte in Österreich und der Schweiz zuständig ist gegenüber der Handelszeitung.
Schweizer Kundinnen und Kunden bestellen demnach weiterhin auf der deutschen und der österreichischen Plattform von Otto und lassen sich die Ware an eine grenznahe Poststelle liefern und holen sie dort ab.
Auch wenn die bekannte Marke „Otto“ selber noch nicht präsent ist am Schweizer Markt, so dürften alle Konzerngesellschaften von Otto zusammen in der Schweiz im vergangenen Jahr schätzungsweise mehr als CHF 400 Mio. umgesetzt haben. Eine Umsatzgrösse, die seitens Unito gegenüber der Handelszeitung bestätigt wurde.
Gem. unseren Rankings und Schätzungen schlüsseln sich die CHF 400 Mio in etwa wie folgt auf:
- CHF 82 Mio Bonprix
- CHF 62 Mio Heine-Versand
- CHF 58 Mio Jelmoli-Versand
- CHF 44 Mio Ackermann-Versand
- CHF 44 Mio AboutYou
- Rest Sportscheck, Quelle, Baur, Manufactum u.a.
Danke für die Info, aber bzgl Otto-Gruppe seid ihr nicht wirklich informiert. Heine sicherlich mehr als überschätzt, Baur ist nicht hier, was ist mit Quelle?
Wir sind immer dankbar für genauere Zahlen, also gerne her damit 😉
Bei Bonprix, AboutYou, Jelmoli und Ackermann sind wir uns ziemlich sicher.