Update 1. April 2011 22:22: Natürlich war diese Meldung nur ein Aprilscherz – ein möglicher Eintritt von Amazon in den stationären Schweizer Buchhandel hat aber hier und dort für Beunruhigung gesorgt und auch recherchierende Journalisten wurden in die Irre geführt – Danke fürs Mitlachen!
„Ich hole mir das Buch über Mittag schnell bei Amazon.“ Tönt verrückt? Ist es aber nicht. Die Mutter aller Onlineshops wagt den Schritt in den stationären Handel – und hat sich die Schweiz als Testmarkt ausgesucht.
Der US-amerikanische Pionier machte schon des öfteren mit unkonventionellen und antizyklischen Konzepten auf sich aufmerksam. Nun kommen die Amazon Stores. Und die Zeichen stehen gut, dass die allererste dieser Buchhandlungen in der Schweiz eröffnet wird. Die Schweiz wird ja oft als Pilotmarkt und Test in verschiedener Hinsicht benutzt – aber warum jetzt auch vom E-Commerce Pionier?
Am Rande des internettag.ch ist durchgesickert, dass Amazon zum Cross-Channel Händler wird. Retail-Europachef Greg Greedy machte denn auch deutlich:
„Die Schweiz ist hochgradig internet-affin und technologisch sehr weit. Zudem zeigt sie sich aufgeschlossen neuen Trends gegenüber. Auch die Mehrsprachigkeit ermöglicht uns, das Konzept gleich in mehreren Sprachregionen zu testen.“
Auf die Frage, wie weit die so gut wie beschlossene Buchpreisbindung für den Standort Schweiz ausschlaggebend war, meinte Greedy süffisant: „Amazon ist ein wirtschaftlich ausgerichtetes Unternehmen.“ Die vom neuen Gesetz quasi garantierten fetten Margen seien für diesen Pilot schon fast eine Defizitgarantie.
Dieser Rückschritt der Schweizer Regierung scheint den Amerikanern wohl nicht entgangen zu sein. Gut möglich, dass sie das angekündigte Referendum bekämpfen werden. Also lieber teuer stationär verkaufen statt an den Kontrollen vorbei billig aus dem Ausland in die Schweiz.
Es scheint also, dass die Schweizer einmal mehr zur Kasse gebeten werden. Nicht nur müssen sie zu tief ins Portemonnaie für Literatur greifen, sondern dürfen auch noch Amazons stationären Pilot finanziell absichern.
Nun wird also aktiv nach einem urbanen Standort in der Schweiz gesucht. Im Angebot sollen vorab Bücher, Musik und Multimedia stehen. Weitere Sortimente werden fortlaufend geprüft. Man darf gespannt sein, ob auch bald Bananen erhältlich sein werden in direkter Konkurrenz zur Migros & Co.
Aber ganz ohne Digital geht es dann doch nicht. Die Amazon Stores sollen alle mit einer Tankstelle für den erfolgreichen E-Book-Reader Kindle ausgerüstet werden: Leere Kindles können während dem Aufenthalt in der Buchhandlung kostenlos mit Strom aufgeladen werden. Als Zückerchen gibt es für jedes gekaufte Buch (Taschenbücher ausgenommen) gratis das beliebte Wiktionary aufgespielt.
Jetzt stellt sich nur noch die Frage: Welcher Standort ist der beste?
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