Keine Angst, wir werden nicht zum Retailblog. Das ABC bezieht sich auf die lebensrettenden Sofortmassnahmen (für alle, die mit Gabi aufgewachsen sind).
Retailpartners publizierte letztes Jahr eine Studie zur „Revitalisierung von Shoppingcentern“ – also dem Wiederbeleben der Konsumtempel. In dem über 80 Seiten starken Dokument kommen diverse Experten zu Wort, wie man das wohl beinahe tote Pferd doch noch zum Turnierspringen bringen könnte.
Dabei wurden 3 Megatrends zur Rettung der Konsumtempel von gestern identifiziert:
- Multichannel
- Silver Shopper
- Third Place
Allgegenwärtig ist, dass die Umsätze in den Onlinehandel abwandern, es zu grossen Umwälzungen und Bereinigungen in den Flächen kommt uva. Eines blendet die Studie gekonnt aus; die Shoppingcenter werden sich kaum noch finanzieren lassen, denn
- bei Multichannel wird der Grossteil der Umsätze online erzielt – dem Shoppingcenter bleibt die Frequenz und die Hoffnung auf Zusatzverkäufe
- die Silver Shopper sind auch bereis online und dort lt. der HSG die ausgabefreudigste Zielgruppe
- bei Third Place mutieren die Center zu Entertainmentplätzen wo die Umsätze in die Gastronomie und Unterhaltung wandern, aber kaum in den Handel zurück
Es wurde denn auch eine Auswahl von 10 Einkaufszentren aufgrund der 3 Megatrends geprüft:
Wenn das die Zukunft der Shoppingcenter sein soll, dann ist wohl nicht auszuschliessen, das man entweder Eintritt verlangen muss oder eines ums andere schliessen wird. Denn finanzieren lässt es sich nur schwerlich mit dieser Ausrichtung und viele Gründe gibt es nicht mehr, eines zu besuchen.
Oder sollte man gar eine Umnutzung in Altersresidenzen ins Auge fassen? Mindestens Megatrend 2 und 3 deuten darauf hin, zumal hier bereits der grösste Erfüllungsgrad zu erkennen ist.
Man kann es studieren und drehen wie man will; Einkaufscentren verkommen zum Auslaufmodell. Das haben vor rund einem Jahr auch schon die Immobilien-Experten der Credit-Suisse erkannt und Alarm geschlagen.
Die Studie gibt es kostenlos online.
Vorschlag zur Finanzierung: Billag erhebt eine Gebühr von 7 % auf Onlineumsätze, behält davon 80 % für ihren Verwaltungsaufwand und zahlt die anderen 20 % als Spezialsubvention an die Shopping Centers.