Seit der Lancierung des ersten Amazon Go Formats in Seattle sorgt der „unbemannte“ Convenience-Store mit automatisiertem Checkout für Furore und rote Köpfe in den Führungsetagen (Weckruf: Warum Amazon rafft, was der Detailhandel nicht schafft).
Amazon Go dient vielen als Vorbild und man versucht sich selber daran, Formate ohne Personal und Kasse zu entwickeln. Kürzlich auch Valora in der Schweiz mit der Avec Box, die bei näherem Hinsehen jedoch wenig mit dem Go-Konzept gemeinsam hat (Wie innovativ ein Konzept wie Valoras Avec Box heute schon sein könnte). Und in Holland experimentiert die Handelskette Albert Heijn zusammen mit der ING Bank mit Kassen-losen Formaten.
Mittlerweile hat Amazon das Go-Format weiter optimiert, in verschiedener Hinsicht auch reduziert wie beispielsweise kleinere Flächen gewählt oder die angeschlossene Küche für Frischprodukte aus dem Konzept entfernt, die im Piloten in Seattle noch vorhanden war.
Zwischenzeitlich wurde das Format in der optimierten Variante auch in verschiedenen US-Städten ausgerollt und man findet Amazon Go Läden nebst in Seattle auch an mehreren Standorten in den Städten Chicago, New York City und San Francisco (aktuelle Liste der Standorte).
Bereit für die Expansion und die deutschen Discounter als Vorbild
Peer Schader vom Supermarktblog hat sich das Format an verschiedenen Standorten in New York City im Detail angeschaut, hinter die Kulissen geblickt und auch die Technologie unter die Lupe genommen.
Im lesenswerten Bericht zieht Peer Schader auch Parallelen zu den deutschen Discountern wie Aldi und Lidl von wo sich Amazon für das Go-Format einiges abgeschaut haben könnte, speziell hinsichtlich der konsequenten und maximalen Standardisierung. Dies wird auch die Grundlage schaffen, das Format grossflächig auszurollen:
In New York City hat Amazon sein Go-Konzept so standardisiert, dass es in fast identischer Sortimentsabfolge an unterschiedlichen Standorten funktioniert, ohne dass dafür größere Anpassungen nötig wären.
Laut dem Supermarktblog kann je nach verfügbarem Platz das Go-Konzept als Mischung aus Convenience-Markt und Snack Shop an jedem halbwegs geeigneten Standort (wichtig sind hohe Decken für die Technik) umgesetzt werden.
Diese Standardisierung in drei Dimensionen ist auch die notwendige Voraussetzung für die – schon länger angestrebte – Blitzexpansion.
So Peer Schader weiter. Was wir also bislang in den 16 Amazon Go Läden gesehen haben war nicht viel mehr als eine Pilotphase mit Experimenten und Tests um das optimale Format zu finden, dass auf breiter Front ausgerollt werden kann.
Bis Ende 2020 sollen 150 Läden eröffnet werden, geglant sollen 3’000 Läden sein, zunehmend an Innenstadtlagen wie auch in Kinos, Sportstätten oder Flughäfen wie die Frankfurter Allgemeine weiss.
Amazon scheint also auf bestem Weg zu sein, eines der vordringlichsten Probleme im nach wie vor beliebten Detailhandel zu lösen: Das Schlange stehen an der Kasse wird eliminiert.
[…] machen, vorerst aber nur in einem Amazon-Supermarkt in Woodland. Angelehnt an das Konzept der Go-Shops soll so das Einkaufen ohne bezahlen an der Kasse ermöglicht […]