Diese Tage lancierte Manor im Rahmen des Projekts Mobile First ein neues Frontend auf einer Headless-Architektur. Wir durften vor diesem Live-Gang mit CDO Stefan Wetzler über das Projekt sprechen und erhielten exklusiven Einblick in die Beta-Version.
Für die grösste Schweizer Warenhauskette bedeuten das neue Mobile-First-Design sowie die Headless-Architektur zwei grosse Schritte. Manor sagt aber klar, dass sie damit keine First Mover sind, sondern vielmehr Nachholbedarf in ihrem Online-Auftritt schliessen.
So betrachtet der Schweizer Omni-Channel-Händler, der unserer Einschätzung nach im 2021 mehr als CHF 100 Mio. Online-Umsatz erzielt hat, den heutigen Tag denn auch nicht als Endpunkt eines bedeutenden Projekts, sondern vielmehr als einen Startpunkt, als wichtigen Meilenstein in ihrem Transformations-Pfad: «Die technische und organisatorische Basis ist nun geschaffen», sagt CDO Stefan Wetzler, der seit Dezember 2020 beim Einzelhandelsunternehmen mit Sitz in Basel die Digitalisierung vorantreibt.
Headless-Frontend mit neuem CMS
Was die technische Basis angeht, so spricht er die Legacy an, die Manor mit SAP Hybris mitbringt. Darauf wurde nun ein Headless-Frontend entwickelt mit neuem CMS und Suchfunktion als Kernfunktion, welche neu in-house gemanagt wird.
Das Design wurde stark verändert und alles mit Fokus Mobile, worüber inzwischen >70 % des Traffics läuft: Das Mega-Menü in der Desktop-Version ist verschwunden und einem links positionierten Fly-out-Menü gewichen. Das Treue-Programm hat eindeutig mehr Gewicht erhalten, ist es doch jetzt sehr auffällig auf erster Ebene in der Hauptnavigation zu finden. Das Suchfeld ist in der Desktop-Version etwas prominenter geworden. In der Mobile-Version ist sie im ausgeklappten Menü aufrufbar, angezeigt durch das entsprechende Icon.
Die Filterfunktion wurde ebenfalls mobileoptimiert: Im neuen Design klappt der Filter Full-Screen aus. Besser gelöst als im früheren Auftritt ist, dass der User nach Auswahl eines solchen Attributs nicht sofort wieder aus dem Filter fliegt, sondern der Filter offen bleibt und weitere Attribute ausgewählt werden können. Als von uns nachteilig erachtet wird, dass für die Auswahl der Attribute eine Ebene tiefer gegangen werden muss, was zusätzliche unnötige Klicks für die Userin bedeutet (s. Screenvideo). Dies kann noch nutzerfreundlicher gestaltet werden.
Organisatorisch neu aufgestellt mit Vertical Teams
Neben der neuen technischen Basis verspricht sich Manor auch von der organisatorischen neuen Aufstellung mehr Geschwindigkeit und Flexibilität: Nun, da Manor von der Projekt-Organisation in die Betriebs-Organisation übergeht, wird mit einer agilen Organisation gestartet. Neu gibt es entlang jeder Phase der Customer Journey Vertical Teams, die sich voll und ganz auf ihre jeweilige Domäne konzentrieren können.
Ein Beispiel zur Veranschaulichung: Das Team «Discovery» fokussiert sich darauf, dass Kundinnen und Kunden in der Suchphase der Customer Journey eine bestmögliche User Experience erfahren. In diesem Team sind sowohl Marketing-/E-Commerce-Spezialistinnen als auch Entwickler*innen. Somit ist sichergestellt, dass Entwicklung (Setup mit internen Entwickler*innen und verlängerten Workbenches) und Business eng zusammenarbeiten. Übergreifende Teams wiederum gewährleisten, dass die Customer Journey als Ganzes und aus Kundensicht end-to-end funktioniert.
Stefan Wetzler ist überzeugt vom neuen Setup:
«Damit können wir nun viel gezielter und schneller entwickeln.»
Wir sind gespannt, ob sich die Erwartungen von Manor in Bezug auf Speed und Weiterentwicklung erfüllen und beobachten die weiteren Schritte.
Mehr zur Digitalen Transformation von Manor werden wir von CEO Jérôme Gilg an der SCORE! Konferenz erfahren, der zusammen mit Nina Müller, CEO von Jelmoli, als Speaker auf der Hauptbühne stehen wird. Hier geht’s zum Konferenz-Programm.