So wünscht sich der Kunde den Einkaufprozess – Online-Shoppingstudie (2/2)

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Im ersten Beitrag zur Online-Shopping Studie der KPMG sind wir auf Shopping-Frequenz, Umsatz und wichtige Entscheidungsfaktoren für den Onlinekauf eingegangen.

In diesem Beitrag werden die Themen Versand, Retoure und Nachhaltigkeit vertieft.

Standardversand wird am regelmässigsten genutzt

Wenig überraschend wird der Standardversand, mit einer Lieferfrist von 3-5 Tagen am regelmässigsten genutzt. Next Day Delivery und Same Day Delivery werden mit 38 Prozent, resp. 29 Prozent als nächst-bevorzugte Optionen genannt. Dabei werden die schnelleren Lieferoptionen insbesondere von der Generation Y und Z bevorzugt (Abbildung 1), was diese Kundengruppen im besonderen auszeichnet gibt es hier zu lesen.

Abbildung 1: Bevorzugte Versandoptionen — Quelle: KPMG Studie Online-Shopping (Ausgabe 2 / 2021)

Im Vergleich zu Österreich und Deutschland zeigt sich, dass die Möglichkeit einen Ablageort festzulegen in der Schweiz eine signifikant geringere Rolle spielt. Dies liegt mutmasslich am „Milchchästli“, denn durch dieses können in der Schweiz viele Pakete deponiert werden, welche in den zwei weiteren DACH-Ländern vom Paketdienst wieder mitgenommen werden müssten.

Fashion wird am häufigsten Retourniert

In der Schweiz werden Artikel aus dem Bereich Fashion & Accessoires am häufigsten Retourniert, gefolgt von Sport- & Outdoor-Ausrüstung sowie Kosmetik und Drogerie.

Ein etwas anderes Bild ergibt sich in Deutschland, auf Platz Eins liegt ebenfalls Fashion & Accessoires, jedoch dicht gefolgt von Medikamenten &  Gesundheit. Österreich wiederum verhält sich relativ ähnlich wie die Schweiz im Bereich der Retouren (Abbildung 2).

Abbildung 2: Retouren nach Produktkategorie — Quelle: KPMG Studie Online-Shopping (Ausgabe 2 / 2021)

Weshalb der Anteil der Medikamente & Gesundheit-Retouren in Deutschland fast doppelt so hoch liegt wie in den zwei DACH-Ländern mit weiss-roter Flagge lässt sich nur mutmassen. Ein Grund könnten unterschiedliche gesetzliche Bestimmungen zum Versandhandel mit Medikamenten sein.

Nachhaltigkeit ja, aber nicht auf meine Kosten

Im allgemeinen sind die Konsumierenden bereit, Kompromisse einzugehen, um Nachhaltiger einzukaufen. So zeigt nur jeder zehnte keine Kompromissbereitschaft.

Deutlich zurück geht jedoch die Kompromissbereitschaft, sobald es ans eigene Portemonnaie geht: Mehrwegverpackungen zurückgeben oder längere Lieferfristen würde gut die Hälfte der Kundschaft in Kauf nehmen. Etwa einen Drittel würde auch Produkte mit Schönheitsmängeln, Second-Hand-Ware oder fehlende Versandverpackungen tolerieren. Jedoch gibt nur jeder fünfte Befragte die Bereitschaft an, Aufpreise zu bezahlen, sei dies für eine nachhaltige Verpackung oder zur CO2-Kompensation (Abbildung 3).

Abbildung 3: Kompromissbereitschaft bei der Nachhaltigkeit — Quelle: KPMG Studie Online-Shopping (Ausgabe 2 / 2021)

Dass Nachhaltigkeit ein immer grösseres Thema wird, zeigt sich auch in den Bemühungen der Onlinehändler. So hat zum Beispiel Digitec Galaxus kürzlich verlauten lassen, ab 2022 den betriebseigenen Klimafussabdruck zu 100 Prozent zu kompensieren.


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