Seit Wochen wird auch in der Schweiz kräftig an der Liefergeschwindigkeitsschraube gedreht, wenn es um die Zustellung von Lebensmitteln geht. Ob Cooked (Restaurants) oder Non-Cooked (Supermärkte, Quick-Commerce Anbieter ua): Je schneller je besser.
Und die Lieferung am Folgetag scheint zwischenzeitlich fast schon langsam, auch wenn die ganz grossen Volumen nach wie vor in diesem Geschwindigkeitsbereich umgesetzt werden. Eine Übersicht der aktuellen Cluster, Formate und Geschwindigkeiten im Schweizer Onlinehandel mit Lebensmitteln:
Mit dem Lieferversprechen von 10 Minuten haben wir seit diesem Frühling in der Schweiz Stash am Start, deren neuer CEO Benno Burkhardt in der Handelszeitung den eng getakteten Expansions-Fahrplan vorgestellt hat.
In Zürich werden wir in den nächsten acht Wochen acht neue Stash-Houses eröffnen, das erste davon wird im Seefeldquartier entstehen.
In den kommenden zwölf Wochen werde man zudem in zwei weiteren grossen Städten in der Schweiz starten.
Im Spätherbst 2021 werden wir in drei europäischen Grossstädten loslegen.
Ähnliches hat Benno uns gegenüber bereits eine Woche davor im K5Digital Schweiz Insider verlauten lassen im Gespräch zusammen mit Erkan Okumus von Bringr.ch (Gespräch steht im K5-Klub als kostenpflichtiger Stream zur Verfügung)
Im gleichen Quick-Commerce-Segment ist auch Gorillas zu finden, die den Schweiz-Start planen (Gorillas expandiert in die Schweiz) und auch das tschechische Rohlik hat den Marktintritt in die Schweiz auf der Agenda.
Zudem sind die beiden grossen Migros und Valora vertreten jeweils mit einem Format, das (nach wie vor im Pilotbetrieb) eine schnelle Zustellung innerhalb einer Stunde verspricht: Heymigrolino und Avecnow.
Die drei klassischen Online-Supermärkte Migros-Online (vormals LeShop), Coop.ch (vormals coop@home) und Farmy finden sich bereits in den Lieferbereichen von Same-Day (Coop) oder Next Day. Ähnlich sieht es bei Anbietern wie Manor, Globus oder Brack.ch aus, die Food als ergänzendes Sortiment führen und hier auch bereits nennenswerte Umsätze erzielen.
Komplettiert wird das ganze aus dem Non-Cooking Bereich; zum einen die im Corona-Jahr stark gewachsenen Food-Delivery Services wie Just Eat oder Uber Eats, anderseits auch die Kochboxen-Anbieter, von denen es aktuell in der Schweiz mit HelloFresh nur noch einen gibt. Die Food-Delivery Services haben die Online-Food Händler umsatzmässig im vergangenen Jahr überholen können.
Online-Food aus Konsumentensicht – also inklusive den Food-Delivery-Services – entwickelt sich mittlerweile nicht nur Richtung zwei Milliarden Geschäft, sondern auch zum Highspeed-Delivery-Model. Gespannt darf man auf die angekündigten Markteintritte von Gorillas und Rohlik sein, die dem Marktgeschehen weitere Dynamik bescheren werden.