Aus der Serie: Carpathia E-Commerce Trends & Challenges 2013
Die Zahlen sind noch nicht offiziell publik. Aber sowohl die HSG wie auch VSV/GfK werden wohl in den nächsten Wochen neue Rekordwerte für den Schweizer Onlinehandel 2012 publizieren. In Deutschland mussten die Prognosen für die Onlinehandels-Umsätze noch im 4. Quartal für 2012 drastisch nach oben korrigiert werden.
Und auch die Zukunft sieht nicht viel anders aus. Während der Detailhandel sich knapp zu halten vermag, wird Online laut Analysten massiv zulegen. Laut der Intelligence Unit vom Economist wird in 10 Jahren ein Drittel der Detailhandelsumsätze online erfolgen.
Und auch Morgan Stanley stellt ein Durchbrechen der Schallmauer von USD 1 Billion E-Commerce Anteil in den USA bis 2016 in Aussicht. Nur die Schweizer Detailshandels-Experten sehen diesen Tsunami noch nicht.
Wie skalierbar ist der Schweizer E-Commerce?
Ist der Schweizer E-Commerce bereit, dieses unglaubliche Wachstum zu bewältigen? Ist unser Heimmarkt nicht fast zu klein, um effektive Skaleneffekte erreichen zu können?
Denn das Wachstum wird in diesem Jahr weiter zu einem grösseren Teil auf das Konto internationaler Player gehen, die auch den Schweizer Markt stärker bearbeiten als zuvor. Das stellt die eidgenössischen Onlinehändler vor eine grosse Probe.
Welche Onlineshops sind besonders gefährdet?
Bereits 2012 hat man den Beginn der Marktbereinigung erkennen können. Der Schnäppchen-Portal Scoup von Tamedia wurde eingestellt und kurz vor Weihnachten hat der Buchhändler Orell Füssli seinem Online-Discounter Storyworld den Stecker gezogen.
Erfolgten diese beiden Rückzüge aufgrund strategischer Neuausrichtungen, werden wir 2013 wohl verstärkt Händler sehen, die vom Markt gedrängt werden. Einerseits, weil sie mit dem allgemeinen Wachstum nicht schritthalten und primär operativ nicht so schnell skalieren können.
Anderseits, weil der Wettbewerb sich nochmals verstärken und mit noch härteren Bandagen gekämpft wird. Insbesondere kleinere Anbieter mit austauschbaren Sortimenten sind hier gefährdet, zumal sie oft auch nicht über genügend Kapital verfügen, um ein schnelleres Wachstum zu finanzieren. Ein schnelleres als der unmittelbare Wettbewerb.
Wenn kleinere Anbieter heute nicht schon eine Nische besetzen, über einen loyalen und grossen Stammkundenanteil verfügen, eine einzigartige Service-Excellence bieten können oder über einen anderen USP verfügen, könnte es ab 2013 kritisch werden.
Zu einem ähnlichen Fazit kommt der E-Commerce Beirat in der aktuellen Internetworld-Business (PDF ab Seite 24):
„Dem deutschen Online-Handel werden auch 2013 wieder beste Wachstumschancen prognostiziert. Gleichzeitig erwarten Experten aber auch eine verstärkte Konsolidierung. Gefährdet sind vor allem Shops mit vergleichbaren Sortimenten.“
Marktanteile halten und erhöhen
Der Markt wird weiterhin zwei-stellig zulegen und dieses rein strukturelle Wachstum stellt die Händler vor die grosse Herausforderung, überhaupt damit Schritt halten zu können.
Denn wer langsamer als der Markt wächst, der verliert Marktanteile und wer Marktanteile verliert, wird je länger je mehr damit beschäftigt sein, sich an den Mitbewerbern statt am Kunden zu orientieren. Der Anfang vom Ende.
[…] 1. Skalierbarkeit und Marktbereinigung – Trend & Challenge 2013 Analog zu den Prognosen der Onlinehandels-Umsätze in Deutschland, müssen wohl auch in der Schweiz die Zahlen für das 4. Quartal nach oben korrigiert werden. Wer sich mit dem Schweizer Onlinehandel auseinandersetzt, wird sich für die in diesem Artikel behandelten Trends & Challenges interessieren. Weiterlesen… […]
[…] Wachstumsfragen und Erreichung noch besserer Skaleneffekte kommt schon mal die Idee auf, mit dem eigenen Konzept möglichst schnell weitere Märkte zu […]